Dem Hersteller wird vorgeworfen, bei rund 705.000 Fahrzeugen mit Hilfe spezieller Software, sogenannten "Defeat Devices", die Emissionswerte des Schadstoffs Stickoxid manipuliert zu haben. Es geht um schwere Pick-up-Trucks der Marken Chevrolet Silverado und GMC Sierra Duramax, betroffen sind die Modelljahrgänge 2011 bis 2016. GM wies die Behauptungen als unbegründet zurück und kündigte an, sich energisch dagegen zu verteidigen.
Hinter der Klage steht die US-Kanzlei Hagens Berman, die zuvor bereits mit ähnlichen Sammelklagen gegen Volkswagen, Daimlers US-Tochter Mercedes-Benz und Fiat Chrysler auf sich aufmerksam gemacht machte. Zwar hat bislang nur VW ein Schuldgeständnis abgegeben und im Rahmen von Vergleichen Entschädigungen und Strafen in den USA akzeptiert, doch die Branche droht angesichts der vielen Klagen immer stärker in Verruf zu geraten.
Skandal zieht immer weitere Kreise
Erst am Dienstag hatte das US-Justizministerium Fiat Chrysler wegen angeblicher Abgas-Manipulation verklagt. In Deutschland ist Daimler wegen des Verdachts auf Abgas-Tricksereien ins Visier der Stuttgarter Staatsanwaltschaft geraten, die erst vor zwei Tagen mit einem Großaufgebot an Polizeikräften mehrere Standorte durchsuchen ließ. In Frankreich wird gegen Renault und die PSA Group mit den Marken Peugeot und Citroën ermittelt.
Auch der deutsche Zulieferer Bosch, der bereits als Mitbeschuldigter im VW-Skandal Vergleiche mit US-Klägern hinnehmen musste, gerät immer stärker unter Druck. In den Zivilverfahren, die US-Dieselbesitzer gegen Mercedes-Benz, Fiat Chrysler und GM anstrengen, ist das Unternehmen jeweils mitangeklagt.
Bosch wird verdächtigt, wie bei VW an der Entwicklung der Manipulations-Software zur Abgaskontrolle beteiligt gewesen zu sein. Ein Sprecher war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In Deutschland wird im Fall Daimler ebenfalls wegen Beihilfe gegen Bosch ermittelt, wie das "Handelsblatt" berichtete.
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