Industrie will Flüchtlingen keinen Mindestlohn zahlen

  24 November 2015    Gelesen: 949
Industrie will Flüchtlingen keinen Mindestlohn zahlen
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich angesichts der Flüchtlingskrise für eine begrenzte Ausnahme vom Mindestlohn ausgesprochen. Die seit Jahresbeginn geltende Lohnuntergrenze von 8,50 Euro müsse für sechsmonatige Praktika von Asylsuchenden ausgesetzt werden, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer im ZDF-"Morgenmagazin".
Flüchtlinge müssten in dieser Hinsicht Langzeitarbeitslosen gleichgestellt werden, die nach einem Jahr ohne Job in den ersten sechs Monaten nach Aufnahme einer Beschäftigung ebenfalls keinen Mindestlohn erhalten. Regelungen speziell für Flüchtlinge lehnte Schweitzer ab, es dürfe kein "Wettbewerb" zwischen Asylsuchenden und Einheimischen geschaffen werden.

Zwei Drittel der Flüchtlinge haben nach Einschätzung des DIHK-Präsidenten keine abgeschlossene Ausbildung. Es gebe daher vor allem "im Gastgewerbe oder im Baugewerbe" Berufschancen für sie. Entscheidend für die Integration sei die Sprache. "Das ist zentral und damit müssen wir beginnen", sagte Schweitzer. Insgesamt müsse dafür gesorgt werden, dass die Anzahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, reduziert werden. Hier sei eine europäische Lösung nötig.

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