Die Polizei bat die Bevölkerung um Hinweise zu einer Wohnung im Stadtzentrum, in der sich Abedi unmittelbar vor der Bluttat aufgehalten haben soll. Die Behörden gehen davon aus, dass er dort vermutlich die Bombe zusammengesetzt hat. Mit seiner Bombe hatte Abedi am Montag 22 Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 100 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Großbritannien hatte zuvor seine höchste Terrorwarnstufe wieder aufgehoben. Experten senkten die Gefahreneinschätzung von "kritisch" auf "ernst", teilte Premierministerin Theresa May nach einer Krisensitzung der Regierung mit. Dies bedeute aber, dass ein Anschlag immer noch sehr wahrscheinlich sei. "Das Land sollte wachsam bleiben, betonte May.
"Mehr Festnahmen und Durchsuchungen" wahrscheinlich
Zuvor waren am Morgen zwei weitere Verdächtige festgenommen worden, die in Verbindung mit dem Terror-Anschlag von Montagabend stehen sollen. Derzeit sind damit in Großbritannien elf Personen festgesetzt. Die Polizei geht davon aus, dass ein islamistisches Netzwerk hinter dem Attentat steckt. Auch Verwandte des britischen Attentäters mit libyschen Wurzeln sollen darunter sein. Die Sicherheitslage in Großbritannien war wegen des langen Wochenendes noch stark angespannt. Der kommende Montag ist ein gesetzlicher Feiertag. Zahlreiche Großveranstaltungen im Land sind geplant. Mehr als 1000 bewaffnete Polizisten sollten für die Sicherheit sorgen. Sie werden nach Angaben von May bis Montagabend von Soldaten unterstützt.
Die Gesundheitsbehörde NHS (National Health Service) hatte Kliniken vorsichtshalber aufgefordert, sich ausreichend auf schwere Verletzungen in diesen Tagen einzustellen. Auch öffentliche Verkehrsmittel wurden verstärkt überwacht. Die Terrorwarnstufe "ernst" bedeute, dass ein Anschlag sehr wahrscheinlich sei, warnte May. Bei der höchsten Stufe "kritisch" gehen Experten davon aus, dass ein Anschlag unmittelbar bevorstehen könnte. Dies Stufe war zuletzt vor etwa elf Jahren ausgerufen worden.
Der oberste britische Terror-Ermittler rechnet derweil mit der Festnahme weiterer Personen. "Mehr Festnahmen und mehr Durchsuchungen" seien wahrscheinlich, sagte Mark Rowley. Insgesamt habe es schon 17 Durchsuchungen seit dem Anschlag in Manchester gegeben. Auch im Laufe des Samstags durchsuchte die Polizei ein Areal in der Stadt.
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