OECD: Duales System ist gut für Integration

  24 November 2015    Gelesen: 591
OECD: Duales System ist gut für Integration
Das duale Ausbildungssystem in Deutschland kann nach Ansicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auch bei der Integration von Flüchtlingen helfen. Mit diesem System habe Deutschland "gute Voraussetzungen", auch die Arbeitsmarktintegration von Migranten zu stemmen, erklärte der stellvertretende OECD-Generalsekretär Stefan Kapferer bei der Vorstellung eines Bildungsberichts der Organisation. Er mahnte allerdings "spezielle Angebote" für Flüchtlinge an, um die Basis "noch weiter zu stärken".
Die OECD hob in ihrem jährlich erscheinenden Bericht "Bildung auf einen Blick" hervor, dass die berufliche Bildung in Deutschland jungen Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtere. Im vergangenen Jahr lag demnach der Anteil der 20- bis 24-Jährigen, die weder arbeiten noch in Aus- oder Weiterbildung sind, bei 10,1 Prozent. Im OECD-Durchschnitt waren es 17,9 Prozent.

Die OECD sieht aber zugleich in Deutschland auch einen Trend zu höheren Abschlüssen. Mehr als die Hälfte eines Jahrgangs (53 Prozent) beginnt ein Studium oder einen anderen sogenannten tertiären Bildungsgang wie etwa eine Ausbildung zum Meister. Der OECD-Durchschnitt liegt mit 60 Prozent allerdings noch etwas höher.

Die OECD bescheinigte Deutschland insgesamt "gute Fortschritte auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit durch Bildung". Die Organisation lobte in diesem Zusammenhang vor allem den Ausbau der frühkindlichen Bildung. Die Gesamtausgaben für Bildungseinrichtungen liegen in Deutschland dagegen noch unter dem Niveau in anderen Industrieländern. Im Jahr 2012 beliefen sich die Ausgaben auf 4,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der OECD-Durchschnitt betrug 5,3 Prozent.

Die OECD vergleicht in dem Bericht "Bildung auf einen Blick" die Bildungssysteme in verschiedenen Industrieländern. Der OECD gehören derzeit 34 Länder an. Mitglieder sind neben Deutschland und anderen europäischen Staaten unter anderem die USA, Japan und Mexiko.

Die Organisation mahnte alle Länder zu stärkeren Anstrengungen, um die Ungleichheit in der Bildung weiter abzubauen. "Der Traum von guter Bildung für alle ist noch keine Realität", erklärte OECD-Generalsekretär Angel Gurría. Kein Zugang zu hochwertiger Bildung sei "die stärkste Form sozialer Ausgrenzung". So werde verhindert, dass Menschen von wirtschaftlichem Wachstum und sozialem Fortschritt profitierten.

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