Bisher hatten die Experten ein Schrumpfen von 0,1 Prozent und damit einen Rückfall in die Rezession angenommen. Ende 2016 hatte es einen Rückgang um 1,1 Prozent gegeben. Ökonomen sprechen bei zwei aufeinanderfolgenden Minus-Quartalen von einer Rezession.
Die Daten dürften nicht nur bei der Regierung in Athen für Aufatmen sorgen, sondern auch bei den internationalen Geldgebern. Denn die Euro-Finanzminister konnten sich zuletzt nicht auf die Freigabe der nächsten Hilfstranche aus dem bis zu 86 Milliarden Euro schweren Rettungspaket einigen.
Griechenland hatte zwar mit der Verabschiedung eines weiteren Reformpakets die Bedingungen dafür erfüllt. Aber für Streit sorgt weiter die Frage, ob und in welcher Form die Gläubiger sich schon jetzt bereiterklären, Athen bei seinem Schuldenberg zu entlasten.
Setzen auf Tourismus-Saison
Die EU-Kommission senkte jüngst ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 2,1 von 2,7 Prozent. Sie begründete dies etwa mit der Unsicherheit rund um das Hilfsprogramm, mit dem die internationalen Gläubiger Griechenland wettbewerbsfähiger machen wollen. Auch die Athener Regierung kappte ihre Schätzung - auf 1,8 von ebenfalls 2,7 Prozent. Analyst Nikos Magginas von der National Bank hält diese Prognose für realistisch. Er verwies auf die positiven Konsumdaten im ersten Quartal. Hier sorgten die Verbraucher mit ihren Ausgaben für einen Schub, während die Exporte schwächelten.
Ökonomen gehen davon aus, dass es für die griechische Wirtschaft auch im aktuellen Frühjahrsquartal gut laufen dürfte. Als ein Grund dafür gilt der Tourismus. Viele Urlauber bleiben aus Angst vor Anschlägen und der politisch unsicheren Lage von bislang beliebten Zielen wie der Türkei und Ägypten fern. Davon profitiert neben Spanien vor allem Griechenland.
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