Viele Tote nach Bombenexplosionen in Kabul

  03 Juni 2017    Gelesen: 594
Viele Tote nach Bombenexplosionen in Kabul
Mindestens 20 Menschen werden getötet, mehrere Dutzend verletzt, als in der afghanischen Hauptstadt Bomben explodieren. Der Anschlag geschieht auf einem Begräbnis, bei dem hochrangige Politiker zugegen sind. Dann kommt eine Botschaft per Whatsapp.
Bei drei Bombenexplosionen während eines hochrangig besuchten Begräbnisses in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Mindestens 87 weitere Menschen seien mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Wahidullah Madschroh.

Zu den Tätern gab es zunächst keine Hinweise. Die radikalislamischen Taliban wiesen in einer Botschaft über einen Whatsapp-Kanal jegliche Beteiligung zurück.

Bei dem Begräbnis des Sohnes eines hochrangigen Politikers war auch Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah anwesend. Der Sohn war am Freitag während einer Demonstration für mehr Sicherheit im Land getötet worden. Abdullah sei unversehrt, teilte dessen Büro über Twitter mit. Außenminister Salahuddin Rabbani, der ebenfalls zum Begräbnis erschienen war, schrieb auf seiner Facebook-Seite, auch er sei unverletzt. Wer die Todesopfer sind, ist noch nicht klar.

Der Anschlag ist der dritte schwere Sicherheitsvorfall in der afghanischen Hauptstadt seit Mittwoch. Damit stieg die Zahl der Todesopfer in nur vier Tagen auf mindestens 117. Erst am Mittwoch waren bei der Explosion einer massiven Lastwagenbombe in unmittelbarer Nähe der deutschen Botschaft mitten im Diplomaten- und Regierungsviertel von Kabul mindestens 90 Menschen getötet und rund 460 weitere verletzt worden. Ein Gebäude der deutschen Botschaft wurde schwer beschädigt, eine deutsche Diplomatin leicht und eine afghanische Mitarbeiterin der Botschaft schwer verletzt. Ein afghanischer Wächter wurde getötet.

Bei emotionalen Demonstrationen für mehr Sicherheit im Land und gegen die Regierung von Präsident Aschraf Ghani und Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah waren am Freitag sieben Menschen getötet und sieben weitere verletzt worden.

Quelle: n-tv.de

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