Polizei vernimmt zwei Verdächtige

  05 Juni 2017    Gelesen: 684
Polizei vernimmt zwei Verdächtige
Noch ist unklar, was genau den Menschen in Turin so viel Angst machte, dass sie in Panik den San Carlo Platz verlassen wollten. Möglicherweise lösten zwei Jugendliche die Massenpanik aus. Sie werden jetzt befragt.
Nach der Massenpanik während der Übertragung des Champions-League-Endspiels zwischen Juventus Turin und Real Madrid (1:4) hat die Turiner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen der Anwesenheit von etwa 100 Randalierern mit Stadionverbot aufgenommen. Die Personen hätten auf dem Platz San Carlo, auf dem das Spiel in Cardiff auf Großleinwänden übertragen wurde, bereits vor Spielbeginn Rauchbomben und Knallkörper gezündet. "Schon anderthalb Stunden vor dem Anstoß hatten sie die Kontrolle über den Platz übernommen", sagte ein Augenzeuge.

Bei der Massenpanik in der Turiner Innenstadt zehn Minuten vor dem Spielende waren am Samstagabend 1527 Personen verletzt worden. Die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Platz seien unzulänglich gewesen, hieß es weiter. Deswegen ist auch die Bürgermeisterin der Stadt, Chiara Appendino, unter Druck geraten.

Die Polizei vernahm laut Medienberichten zwei Jugendliche, die verdächtigt werden, die Massenpanik ausgelöst zu haben. Die beiden waren zuvor durch die Bilder von Videoüberwachungskameras identifiziert worden. Sie bestreiten den Vorwurf. Einer der Verdächtigen ist ein junger Mann, der mit nacktem Oberkörper und einem Rucksack auf den Schultern plötzlich die Arme ausbreitete. Unklar ist, ob er auch die Feuerwerkskörper zündete. Angeblich hatte jemand gerufen, es sei eine Bombe hochgegangen. Nach mehrstündigen Befragungen wurden die Jugendlichen wieder freigelassen.

Der Präsident des italienischen Fußballverbands FIGC, Carlo Tavecchio, besuchte am Sonntag einen siebenjährigen Jungen, der eine Gehirnerschütterung und mehrere Knochenbrüche erlitt. Insgesamt liegen noch drei Personen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.

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