Ein Referendum über die Eigenständigkeit ist eine alte Forderung der Kurdenführung im Nordirak. 2014 hatten sie eine solche Volksabstimmung schon einmal angekündigt, dann aber nach Gesprächen mit der Zentralregierung in Bagdad wieder abgesagt. Vor allem das Chaos im Irak nach dem Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verstärkte die Rufe nach einer Abspaltung der Kurdengebiete.
Die Regierung des Autonomiegebiets argumentiert, dass dieses bereits jetzt schon ein hohes Maß an Eigenständigkeit von der Zentralregierung in Bagdad errungen habe. Die Kurden im Nordirak fühlen sich sprachlich und kulturell eigenständig gegenüber dem Rest des Irak, der von arabischsprachigen Schiiten und Sunniten bewohnt wird.
Im Kampf gegen den IS sind die Truppen der Autonomieregion, sogenannte Peschmerga, eine wichtige Stütze. Allerdings wird den Soldaten auch die systematische Zerstörung arabischen Lebens in von den Kurden beanspruchten Gebieten Nordiraks vorgeworfen.
Auch in den Nachbarländern Syrien und Türkei gibt es eine große kurdische Minderheit. In Syrien kontrolliert diese den Norden des vom Bürgerkrieg zerrissenen Landes. Immer wieder kommt es dabei zu Kämpfen mit türkischen Truppen. Ankara fürchtet die Bildung eines unabhängigen Kurdenstaates und unterbindet gewaltsam Unabhängigkeitsbestrebungen im eigenen Land.
Quelle: n-tv.de , mli/AFP/dpa
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