Wrack vermisster Militärmaschine entdeckt

  08 Juni 2017    Gelesen: 765
Wrack vermisster Militärmaschine entdeckt
Nach dem Absturz einer Militärmaschine im Myanmar mit rund 120 Menschen an Bord sinkt die Hoffnung auf Überlebende. Die Armee meldet den Fund des Wracks im Meer. Auch erste Leichenfunde sind bestätigt.
Die Armee von Myanmar hat das Wrack der vermissten Militärmaschine mit über hundert Menschen an Bord gefunden. "Wir haben das Flugzeug und einige Leichen gefunden", sagte ein Armeesprecher. Das Wrack liegt demnach in der Andamanensee.

Das Flugzeug mit rund 120 Menschen an Bord war am Mittwoch von der südlichen Stadt Myeik in Richtung Rangun gestartet, als über dem Meer plötzlich der Kontakt zu ihr abbrach. Die Armee meldete später, Teile des Wracks rund 218 Kilometer von der Hafenstadt Dawei in der Adamanensee entdeckt zu haben. Am Morgen dann wurde das Wrack selbst gefunden.

Myanmars Oberbefehlshaber bestätigte in einem Facebook-Eintrag, dass das Wrack gefunden worden sei. Die Maschine wurde demnach von einem Suchteam der Marine vor der Küste von Launglon im südlichen Myanmar entdeckt.

Erfahrener Pilot im Cockpit

Mehr als die Hälfte der Passagiere an Bord waren nach Armeeangaben Angehörige von Soldaten, darunter auch 15 Kinder. "Einige waren auf dem Weg zu medizinischen Untersuchungen und zum Schulbesuch", sagte ein Armeesprecher.

An der Suche beteiligten sich neben Flugzeugen und Hubschraubern auch mehrere Schiffe. Am Mittwoch blieben die Bemühungen erfolglos. Nach Angaben der Armee wurden am Donnerstag gegen 08.00 Uhr Ortszeitzunächst Wrackteile, Gepäck und Lebensrettungswesten entdeckt. Zur mutmaßlichen Unglücksursache machte die Armee zunächst keine Angaben.

In Myanmar ist derzeit die Monsun-Saison. Allerdings lagen zum Zeitpunkt des Absturzes keine Berichte über stürmisches Wetter in der Unglücksregion vor. Bei dem Piloten handelt es sich nach offiziellen Angaben um einen erfahrenen Soldaten, der mehr als 3000 Flugstunden absolviert hat. An seiner Seite hatte er zwei Co-Piloten.

Riskante Luftfahrt

Bei der Maschine handelt es sich um einen Militärtransporter vom Typ Shaanxi Y-8 - ein chinesisches Modell, das auf einer Baureihe der älteren sowjetischen Antonow-Maschinen basiert. Die Luftwaffe des 54-Millionen-Einwohner-Staats musste in der Vergangenheit schon mehrere Unglücke hinnehmen. So starben im Februar 2016 bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe der Hauptstadt Naypiitaw fünf Menschen. Die Flotte besteht aus vielen Maschinen chinesischer Herkunft.

Myanmar war lange Zeit eines der am meisten isolierten Länder der Welt. Nach Jahrzehnten der Militärdiktatur hat sich das frühere Birma inzwischen aber geöffnet. Seit vergangenem Jahr wird die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführt, die während der Militärherrschaft viele Jahre in Hausarrest saß. Das Militär besetzt in ihrem Kabinett aber immer noch mehrere Schlüsselpositionen.

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