Air Berlin müsse nun Unterlagen einreichen, die "unverzüglich" geprüft würden. In der Regel dauert eine solche Prüfung aber einige Wochen bis Monate, wie eine Sprecherin des Ministeriums erläuterte. Der genaue Zeitrahmen hänge davon ab, wann die Unterlagen eingereicht würden und wie umfangreich diese seien. Untersucht wird dabei unter anderem, ob das Geschäftsmodell tragfähig ist, ob das Unternehmen angemessen an dem Risiko beteiligt wird und ob der Bund eine Chance hat, sein Geld wieder zu sehen.
FDP-Chef Christian Lindner, in Nordrhein-Westfahlen gerade in Verhandlungen über eine Regierungsbeteiligung, erteilte dem eine Absage. "Im Fall von Air Berlin ist eine unternehmerische Perspektive noch nicht sichtbar", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Bürgschaften des Landes werden nicht wie Subventionen von der Politik nach Gutdünken vergeben werden." Air Berlin war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
LUFTHANSA ALS RETTER?
Die Fluggesellschaft steckt nach strategischen Fehlern und einer jahrelangen Verlustserie in einer existenziellen Krise. Allein voriges Jahr standen unter dem Strich knapp 800 Millionen Euro Verlust. Damit der Lufthansa-Rivale über die Runden kommt, musste Großaktionär Etihad seit dem Einstieg 2011 immer wieder tief in die Taschen greifen. Derzeit suchen die Araber nach Wegen, ihr glückloses Engagement in Deutschland zu beenden.
Der jüngste Tiefschlag für Air Berlin kam ausgerechnet von der bisher so spendablen Airline aus dem Öl-Emirat Abu Dhabi: Etihad brach die Gespräche mit dem Reisekonzern TUI über die Gründung einer gemeinsamen Ferienfluglinie mit 60 Jets ab. In die hätte der Emirates-Konkurrenten auch Teile von Air Berlin einbringen sollen. Die Sanierung der Hauptstadt-Airline wird nun noch schwieriger. Retter könnte die Lufthansa sein. Die will aber nicht die Schulden der Berliner von mehr als einer Milliarde Euro schultern. Zudem müssten die Kosten bei Air Berlin sinken und die Kartellbehörden zustimmen, hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr wiederholt betont.
Quelle. reuters.de
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