Erdogan und Obama telefonieren nach Abschuss von russischem Bomber

  25 November 2015    Gelesen: 740
Erdogan und Obama telefonieren nach Abschuss von russischem Bomber
Nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die türkische Luftwaffe im Grenzgebiet zu Syrien hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit US-Präsident Barack Obama telefoniert. Beide sähen die Notwendigkeit zur Deeskalation und zur Schaffung von Mechanismen, um die Wiederholung solcher Vorfälle zu vermeiden, teilte die Präsidentschaft in Ankara mit. Obama habe in dem Telefonat betont, dass das Recht der Türkei zur Verteidigung seiner Souveränität "von den USA und der Nato unterstützt" werde.
Türkische F-16-Kampfflugzeuge hatten den Bomber vom Typ Su-24 am Dienstag im Grenzgebiet zu Syrien abgeschossen, weil das Flugzeug nach Angaben der Armee trotz wiederholter Warnungen in den türkischen Luftraum eingedrungen war. Das US-Militär bestätigte diese Darstellung ebenso wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Nach Darstellung des türkischen UN-Botschafters Halit Cevik flogen zwei russische Flugzeuge für 17 Sekunden durch den türkischen Luftraum. Ein US-Militärvertreter bestätigte dies; es sei aber unklar, ob die türkische Luftwaffe während der Luftraumverletzung geschossen habe oder erst, als die russischen Maschinen wieder über Syrien gewesen seien.

Französische Kampfflugzeuge zerstörten am Dienstag einen Kommandostand der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nahe der nordirakischen Stadt Mossul. Das verlautete am Rande des Washington-Besuchs von Frankreichs Präsident François Hollande aus Delegationskreisen. Das französische Verteidigungsministerium teilte später mit, dass auch ein Ausbildungslager der Dschihadisten angegriffen worden sei.
Die Kampfjets vom Type Rafale starteten demnach vom Flugzeugträger "Charles de Gaulle", den das französische Militär nach den Anschlägen von Paris in das östliche Mittelmeer verlegt hatte. An dem fünfstündigen Einsatz seien auch US-Kampfflugzeuge beteiligt gewesen.

Hollande vereinbarte am Dienstag mit US-Präsident Barack Obama bei einem Treffen im Weißen Haus eine Verstärkung der Luftangriffe auf die IS-Miliz in Syrien und im Irak. Die Dschihadisten hatten sich zu den Anschlägen auf eine Konzerthalle, Restaurants, Cafés und in der Nähe des Fußballstadions Stade de France bekannt, bei denen am 13. November 130 Menschen getötet worden waren.

Der Kampf gegen die IS-Miliz stand auch im Mittelpunkt des Treffens des französischen Verteidigungsministers Jean-Yves Le Drian mit seinem US-Kollegen Ashton Carter in Washington. Frankreich und die USA würden ihre Luftangriffe "verdichten" und Informationen über Ziele austauschen, sagte ein Pentagon-Sprecher.
Einzelheiten zu der geplanten Ausweitung der Angriffe nannte er nicht. Frankreich gehört zu der internationalen Koalition, die seit Sommer 2014 unter Führung des US-Militärs die Dschihadisten in Syrien und im Irak bombardiert.

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