Putin: „Gorbatschow wusste das nicht“

  13 Juni 2017    Gelesen: 683
Putin: „Gorbatschow wusste das nicht“
Rund 30 Jahre nach Beginn der Perestroika, die 1991 mit dem Zerfall der Sowjetunion endete, sagt der russische Präsident Wladimir Putin, wo sich der damalige sowjetische Staatschef und Reformer Michail Gorbatschow sowohl innen- als auch außenpolitisch getäuscht hat.
Zu Beginn der Reformen, die weltweit als Glasnost und Perestroika bekannt wurden, sei es sowohl Gorbatschow und seiner Umgebung klar gewesen, dass die Sowjetunion Wandlungen brauche, sagte Putin in einem Interview mit US-Regisseur Oliver Stone, das der Sender „Showtime“ am Montag auszugsweise ausstrahlte.

„Heute kann ich mit voller Zuversicht sagen, dass sie keine Vorstellung davon hatten, welche Wandlungen konkret nötig und wie sie zu erreichen waren“, sagte Putin. „Wie das System verändert und dabei das Land erhalten werden kann, das wusste damals niemand. Auch Gorbatschow wusste es nicht. Und man brachte das Land zum Zerfall.“

Deutsche Einheit und Nato-Erweiterung

Putin bestätigte in dem Interview, dass die USA Gorbatschow vor der Wiedervereinigung Deutschlands versprochen hätten, dass sich die Nato nie weiter gen Osten ausdehnen werde.

„Als über die Wiedervereinigung Deutschlands und den Abzug der sowjetischen Truppen aus Osteuropa entscheiden wurde, versicherten US-Offizielle und auch der damalige Nato-Generalsekretär, dass sich die östliche Grenze der Nato nicht über die östliche Grenze der damaligen Deutschen Demokratischen Republik hinweg in Richtung Osten verschieben werde“, sagte Putin.

Auf Stones Frage, ob die USA und Nato damit die Vereinbarung gebrochen hätten, antwortete Putin:

„Das wurde nicht auf Papier festgehalten. Das war ein Fehler Gorbatschows.“ In der Politik müssten solche Dinge dokumentiert werden. Gorbatschow aber habe alles bei mündlicher Abmachung belassen.

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