Putin bewahrt die Nerven und schlägt gemeinsamen Generalstab vor
Die Gesprächsbereitschaft der Russen dürfte auch auf eine Verständigung zwischen Obama und Putin zurückzuführen sein: Ungewohnt schnell haben die Amerikaner eingeräumt, dass die russische Maschine über Syrien abgeschossen wurde. Die Türkei hatte gestern eine Geschichte in Umlauf gebracht, wonach die Maschine über der Türkei und nach zehn Warnungen abgeschossen worden sei. Diese Geschichte wurde nun von den eigenen Verbündeten als Märchen entlarvt.
Obama hat am Dienstag offenbar dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan die Leviten gelesen. Wie das US-Präsidialamt am Dienstagabend mitteilte, mahnte Obama Obama Erdogan, dass die Lage nicht eskalieren dürfe. Es müssten Vorkehrungen getroffen werden, damit sich solch ein Vorfall nicht wiederhole.
Diese Entwicklung bestätigt, dass die Operation auf die Geheimdienste zurückzuführen ist, die mittlerweile längst ein Eigenleben entwickelt haben. Obama will den Krieg in Syrien beenden und arbeitet pragmatisch und vernünftig mit Putin zusammen. Die Geheimdienste und die Nato fürchten allerdings, dass die russische Führerschaft in Syrien ihre eigenen Machenschaften aufdecken könnte: Dazu gehört insbesondere eine enge Zusammenarbeit mit Terroristen. Die Türkei spielt in diesem Zusammenhang eine besonders unrühmliche Rolle.
Die Russen wollen aber dennoch auf Nummer Sicher gehen: Noch am Dienstagabend wurde ein Raketenkreuzer vor die syrische Küste geschickt. Sein Auftrag: Alles sofort zu zerstören, was eine Bedrohung für die russischen Flugzeuge bedeutet.