In der komplett in englischer Sprache gehaltenen Präsentation lieferte der VW-Vorstand gleich noch den Slogan mit, der den Wagen als "starke Säule" im Modellangebot begehrenswert machen soll. Der Polo sei "a great small car", wobei 81 Millimeter mehr Außenlänge und 94 Millimeter mehr Radstand das Gewicht zugunsten der Vokabel "groß" zu verschieben scheinen. Inzwischen überragt der Polo den ersten VW Golf um nahezu 30 Zentimeter. Motoren in der Leistungsbreite von 65 bis 200 PS werden den Kunden angeboten, wobei die stärkste Variante wie gewohnt das Kürzel "GTI" tragen wird.
Diesel bleibt im Angebot
In der Anordnung "TGI" kennzeichnen diese Buchstaben ein Novum in der Antriebsauswahl des Polos. Der erst vor wenigen Wochen auf dem Motoren-Symposium in Wien vorgestellte Dreizylinder-Erdgasmotor feiert hier seinen Einzug in die Serie. Er leistet 90 PS und soll mit 3,1 Kilogramm des Treibstoffs auskommen. Volkswagen hatte den Erdgasantrieb erst jüngst wiederentdeckt, bietet diese Variante doch die Chance, die CO2-Emissionen der Flotte zu minimieren, falls der Dieselmotor auf lange Sicht nicht mehr zur Massenmobilität taugen sollte. Freilich bleiben Selbstzünder im Angebot und bekommen zur Abgasreinigung einen SCR-Katalysator, laut Diess "einzigartig in diesem Segment".
Bestmögliche Raumausnutzung ist von jeher das Ziel der Kleinwagendesigner, weshalb Dr. Frank Welsch nicht vergaß darauf hinzuweisen, dass 70 Liter mehr Kofferraum (jetzt 350 Liter) und zwischen 15 und 20 Millimeter mehr Kopffreiheit für die Insassen zur Verfügung stünden. "Und das bei geringerer Gesamthöhe", so der Entwicklungschef. Mit seinem Sortiment an digitalen Segnungen sucht der Polo Anschluss an Mittel- und Oberklasse. Notbremsassistent, Fußgänger-Erkennung, Toter-Winkel-Überwachung – alles ist lieferbar, sofern man es sich leisten kann und will. Ab 12.795 Euro beginnen die Preise, doch ein nicht geringer Teil der Absätze dürfte im Bereich jenseits von 20.000 Euro angesiedelt sein.
Das "großartige kleine Auto" wird, laut Walter Diess in seiner GTI-Variante unter anderem mit dem Mini Cooper S und den leistungsstarken Versionen des Audi A1 konkurrieren. Der Premium-Anspruch der Wolfsburger ist damit definiert. Für das andere Ende der Modellskala kündigte der Markenvorstand an, in drei Jahren werde man bereits 19 Sport-Utility-Vehicles (SUV) im Sortiment haben. Diese Modelloffensive diene vor allem einem Zweck: "Die Marke Volkswagen wieder glänzen" zu lassen.
Quelle: n-tv.de
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