Mit der Entscheidung eskaliert die russische Regierung den Konfrontationskurs mit den USA. Künftig werde das russische Militär Flugzeuge und Drohnen der US-geführten Koalition als potenzielle Ziele ins Visier nehmen, wenn sie westlich des Flusses Euphrat gesichtet würden, so das Verteidigungsministerium. Zudem warf Russland den USA vor, nicht vorab über einen Luftangriff informiert zu haben.
Russland hatte den Abschuss des syrischen Kampfflugzeugs am Wochenende scharf verurteilt. Der stellvertretende Außenminister Sergej Ryabkow sprach von einem "Akt der Aggression". Die USA verletzten damit internationales Recht und unterstützten "die Terroristen, die sie bekämpfen". Der Verteidigungspolitiker Franz Klinzewitsch vom Föderationsrat nannte den Abschuss eine Provokation für Russland. Moskau unterstützt in Syrien das Regime von Machthaber Baschar al-Assad.
Der syrische Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-22 war am Sonntag bei Gefechten um Rakka in Nordsyrien getroffen worden. Das Flugzeug habe zuvor Bomben in der Nähe von Einheiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) abgeworfen, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.
Das aus kurdischen und arabischen Einheiten bestehende und von den USA unterstützte SDF-Bündnis bekämpft in der Region die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), Rakka gilt als Hochburg der Islamisten. Nach syrischen Angaben hatte die Su-22 nur IS-Stellungen angegriffen.
Die US-geführte Koalition geht nach eigenen Angaben nicht gegen Assads Truppen vor. In den vergangenen Wochen hat sie aber mehrfach syrische oder iranische Einheiten beschossen, die US-Soldaten oder ihren Verbündeten zu nahe kamen.
Quelle : spiegel.de
Tags: