Im Vorfeld der Sitzung hat sich CSU-Chef Horst Seehofer offen für das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare gezeigt. Darüber könne man "viel, viel eher reden, als über die Gleichstellung der Ehe", sagte er der "Mittelbayerischen Zeitung". "Ich hatte ursprünglich mal Probleme mit der Tatsache. Aber nachdem ja in die Lebenspartnerschaft eingebrachte Kinder auch in dieser gleichgeschlechtlichen Partnerschaft verbleiben dürfen, gibt es eigentlich keinen durchschlagenden Grund dagegen."
EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hingegen sprach sich deutlich für die Ehe für alle aus. "Im Grunde genommen ist die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft im Gesetz und in der Rechtsprechung schon heute mit ganz wenigen Ausnahmen der Ehe gleichgestellt", sagte Oettinger der Zeitung "Die Welt". Er sei für eine völlige gesetzliche Gleichstellung homosexueller Paare. Der Zeitpunkt dafür sei jetzt da, man sollte das Momentum nutzen, so Oettinger.
"Wenn sich zwei Menschen finden, die füreinander einstehen und eine Ehe eingehen, dann ist das die kleinste Form der Solidargemeinschaft, aus der viel Positives für die Gesellschaft entstehen kann", sagte Oettinger. "Ob ein Kind, das keine Eltern hat, bei seinen Großeltern oder bei Pflegeeltern aufwächst oder aber liebevoll von zwei verheirateten Männern oder zwei verheirateten Frauen groß gezogen wird - es kommt auf die Liebe zu den Kindern und die Bereitschaft und die Befähigung zur Kindererziehung an."
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