China bestellt Flugzeuge für 23 Milliarden

  05 Juli 2017    Gelesen: 479
China  bestellt Flugzeuge für 23 Milliarden
Volle Auftragsbücher bei Airbus: 140 A340- und A350-Jets bestellt der chinesische Staat bei dem Flugzeughersteller. Die Order könnte sogar noch erweitert werden.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus verkauft 140 Flugzeuge mit einem Gesamtwert von 22,8 Milliarden Dollar (rund 20 Milliarden Euro) nach China. Wie das Unternehmen mitteilt, umfasst der Rahmenvertrag mit der China Aviation Supplies Holding Company (CAS) 100 Maschinen der A340-Familie für die Kurz- und Mittelstrecke sowie um 40 Maschinen vom Typ A350-XWB für die Langstrecke. Sie sollen "in den nächsten fünf bis sechs Jahren" an die chinesischen Airlines ausgeliefert werden, sagte Airbus-Chef Tom Enders.

Enders zufolge befindet sich der Flugzeugbauer zudem in Gesprächen mit China über eine Lieferung des Großraumflugzeugs A380. Das werde aber nicht über Nacht geschehen und müsse intensiv besprochen werden. Airbus sieht für die A380 in China ein Marktvolumen von rund 100 Maschinen. Das Staatsunternehmen CAS ist für die Beschaffung von Flugzeugen für die chinesischen Airlines zuständig.

Der Vertrag wurde im Beisein des chinesischen Präsidenten Xi Jinping von Enders und CAS-Vizepräsident Sun Bo unterschrieben. Xi ist derzeit zu einem politischen Besuch in Berlin. Er traf dabei mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen. Dabei sollte auch der G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer am Freitag und Samstag in Hamburg vorbereitet werden. Dabei geht es vor allem um den Klimaschutz und den Welthandel.

Von den 100 bestellten Kurz- und Mittelstreckenmaschinen soll nach Worten von Enders knapp die Hälfte in China selbst gebaut werden. In der Volksrepublik betreibt der Konzern am Standort Tianjin ein Werk. Die 40 georderten A350-Flugzeuge würden ausschließlich in Europa gefertigt, allerdings mit einem wachsenden Anteil an Bauteilen aus China. Im vergangenen Jahr seien 50 von insgesamt 700 Airbus-Fliegern in China hergestellt worden, sagte der Airbus-Chef.

Riesenmarkt für die Kurzstrecke

In den chinesischen Airline-Flotten sind bereits 1440 Airbus-Maschinen im Einsatz (Stand: Ende Mai 2017), darunter 1230 Exemplare des Modells A320. "China ist heute einer der weltweit wichtigsten Luftfahrtmärkte", sagte Enders. Im ersten Quartal sei die Zahl der Passagiere dort im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent gestiegen.

Auch andere deutsche Konzerne wie Siemens oder Daimler bemühen sich derzeit, ihre Geschäfte mit China auszubauen. Am Rande des hohen Besuchs aus China wurden in Berlin weitere Vereinbarungen festgezurrt. Siemens-Chef Joe Kaeser etwa unterzeichnete während des Besuchs von Präsident Xi Jinping in Berlin zwei Absichtserklärungen für strategische Partnerschaften im Bereich der Digitalisierung.

Daimler investiert in Batterien

Der Autobauer Daimler will eine Kooperation für Elektroautos vertiefen und ein Batteriewerk in China errichten. Der Technologiekonzern Voith will mit einem chinesischen Partner beim Projekt eines Wasserkraftwerks in Afrika zusammenarbeiten.

Xi traf am Mittwoch auch mit Kanzlerin Merkel zusammen. Dabei sollte auch der G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer am Freitag und Samstag in Hamburg vorbereitet werden. Dort geht es vor allem um den Klimaschutz und den Welthandel.

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