Unter den Festgenommenen waren damals auch 4000 Kinder. Ein Großteil von ihnen wurde in der Winter-Radsporthalle (Vélodrome d'Hiver) eingepfercht, andere kamen gleich ins Sammellager Drancy bei Paris. Die Halle in der Nähe des Eiffelturms wurde 1959 abgerissen.
Macron wies bei seiner Ansprache vor Mitgliedern der jüdischen Gemeinde jede Relativierung der französischen Verantwortung zurück. Ohne die Rechtspopulistin Marine Le Pen beim Namen zu nennen, nahm er damit Bezug auf eine Äußerung von ihr. Die Kandidatin der rechtsextremen Partei Front National hatte kurz vor der Präsidentschaftswahl im Fernsehen gesagt, Frankreich sei nicht verantwortlich für die Razzia. Die mit Nazi-Deutschland zusammenarbeitende Vichy-Regierung sei «nicht Frankreich» gewesen.
Netanjahu bezeichnete die Einladung zu der Gedenkveranstaltung in Paris als eine «sehr, sehr starke Geste». Sie beweise die tiefe Freundschaft zwischen Frankreich und Israel.
Im Anschluss kamen Macron und Netanjahu zu einem Gespräch im Élyséepalast zusammen. Dabei ging es unter anderem um den Nahostkonflikt. Macron rief zu einer Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine Zweistaaten-Lösung auf. «Frankreich ist bereit, alle diplomatischen Anstrengungen zu unterstützen, die in diese Richtung gehen», sagte er. Der Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern liegt seit 2014 brach.
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