Gegenseitige Vorwürfe
Zuvor hatte Erdogan erklärt, dass er im Rahmen des Pariser Klimagipfels am Montag mit Putin sprechen will. Der türkische Präsident wolle nicht, "dass dieses Problem unseren Beziehungen schadet". Er betonte erneut, dass der türkischen Armee die Nationalität der Maschine nicht bekannt war. Sie habe nicht bewusst ein russisches Flugzeug abgeschossen, sondern sei nur gemäß den geltenden Einsatzregeln vorgegangen. Die Kritik von Moskau bezeichnete Erdogan als "inakzeptabel".
Putin hatte eine Entschuldigung für den Abschuss gefordert und Ankara vorgeworfen, gemeinsame Sache mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu machen. Erdogan wies dies zurück und forderte Russland auf, diese Vorwürfe zu belegen. Sonst müsse man Russland als "Lügner" betrachten, sagte Erdogan. Er warf Moskau vor, "mit dem Feuer zu spielen", indem es weiterhin den syrischen Machthaber Baschar al-Assad stütze.
Russland führt Visumspflicht für Türken wieder ein
Moskau reagierte inzwischen mit konkreten Maßnahmen auf den anhaltenden Streit mit der Türkei: Nachdem Russland seine Kontrollen für türkische Lebensmittelimporte verschärft und das gemeinsame Gas-Pipeline-Projekt TurkStream auf Eis gelegt hatte, führte der Kreml nun auch die Visumspflicht für Türken wieder ein.
Die derzeitige Regelung, wonach türkische Staatsbürger ohne Visum nach Russland einreisen dürfen, werde abgeschafft, sagte Außenminister Sergej Lawrow bei einer Pressekonferenz in Moskau. Das gelte ab dem 1. Januar 2016.
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