Ivorischer Ex-Präsident Gbagbo verhandlungsfähig

  28 November 2015    Gelesen: 405
Ivorischer Ex-Präsident Gbagbo verhandlungsfähig
Der vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag angeklagte frühere ivorische Staatschef Laurent Gbagbo ist aus Sicht des Tribunals verhandlungsfähig. Dem 70-jährigen Ex-Präsidenten der Elfenbeinküste, dem Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt werden, kann damit ab dem 28. Januar der Prozess gemacht werden, wie der IStGH mitteilte. Mit Gbagbo steht dessen ehemaliger Milizchef Charles Blé Goudé vor Gericht.
Gbagbo wurde von drei Experten auf seine Verhandlungsfähigkeit hin untersucht. Diese beobachteten nach Angaben des Gerichts eine deutliche Verbesserung des Gesundheitszustandes des 70-Jährigen. Gbagbo leide demnach "nicht mehr unter einem posttraumatischem Stresssydrom oder Hospitalismus".

Gbagbo befindet sich seit November 2011 im Gewahrsam des IStGH und wartet auf einen Prozess. Er soll indirekt an Verbrechen gegen die Menschlichkeit während gewaltsamer Auseinandersetzungen nach der umstrittenen Präsidentenwahl im November 2010 beteiligt gewesen sein. Bei dem blutigen Machtkampf mit seinem Rivalen, dem heutigen Staatschef Alassane Ouattara, wurden bis Mai 2011 mehr als 3000 Menschen in dem westafrikanischen Staat getötet.

Blé Goudé stand während der blutigen Ereignisse in der Elfenbeinküste zwischen Dezember 2010 und April 2011 an der Spitze der berüchtigten Gbagbo-treuen Miliz "Junge Patrioten". Im Januar 2013 wurde er in Ghana festgenommen und anschließend an die Elfenbeinküste ausgeliefert, die ihn im März vergangenen Jahres an den IStGH überstellte.

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