Israel beschränkt Tempelberg-Zugang wieder

  28 Juli 2017    Gelesen: 474
Israel beschränkt Tempelberg-Zugang wieder
Gerade erst schien es eine Entspannung im Tempelberg-Streit zu geben. Doch dann kommt es auf dem Plateau erneut zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Israel reagiert jetzt mit neuen Sicherheitsmaßnahmen.
Nach neuen Ausschreitungen schränkt Israel den Zugang von Muslimen zum Tempelberg in Jerusalem wieder ein. Wie die Polizei mitteilte, dürfen Männer unter 50 Jahren an diesem Freitag nicht an den heiligen Stätten beten. Befürchtet würden neue Demonstrationen und Gewalt, erklärten die Sicherheitskräfte. Der Freitag ist der Hauptgebetstag der Muslime.

"Es sind Sicherheitserwägungen gemacht worden, und es gibt Hinweise, dass es heute Unruhen und Demonstrationen geben wird", sagte ein Polizeisprecher. Einige Straßen in der Altstadt sollen gesperrt werden. Am Donnerstagabend seien Personen, die über Nacht in der Al-Aksa-Moschee bleiben und am Freitag an Demonstrationen auf dem Tempelberg teilnehmen wollten, von dort entfernt worden. Mehrere Personen wurden dem Sprecher zufolge festgenommen.

Israel hatte am Donnerstag letzte Sicherheitsvorrichtungen am Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Edles Heiligtum) abgebaut, das Juden wie Muslimen heilig ist. Es kam jedoch zu neuen Konfrontationen mit israelischen Polizisten, als Tausende von Palästinensern zum Nachmittagsgebet auf das Gelände drängten. Dabei wurden Dutzende Palästinenser verletzt. Der palästinensische Rote Halbmond meldete mehr als 50 Verletzte.

Zuvor hatten muslimische Repräsentanten erklärt, der Status quo am Tempelberg sei wieder hergestellt. Israel hatte nach einem tödlichen Anschlag arabischer Attentäter auf zwei israelische Polizisten am 14. Juli Metalldetektoren und Kameras an den Eingängen zu der heiligen Stätte installiert. Daraufhin kam es vor einer Woche zu blutigen Protesten, bei denen vier Palästinenser getötet und Hunderte verletzt wurden.

Die Palästinenser lehnen jegliche Kontrollen am Tempelberg ab und werfen Israel vor, es wolle schrittweise mehr Einfluss über die Anlange erlangen.

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