Polizei führt Oppositionsführer López ab

  01 Auqust 2017    Gelesen: 469
Polizei führt Oppositionsführer López ab
Zuerst wird Leopoldo López überraschend aus dem Gefängnis entlassen und unter Hausarrest gestellt. Nun holen bewaffnete Polizisten den venezolanischen Oppositionsführer wieder ab. Seine Ehefrau filmt die Festnahme.
Der unter Hausarrest stehende venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López ist nach Angaben seiner Ehefrau von der Polizei abgeholt worden. Lilian Tintori postete ein Video auf Twitter, das zeigt, wie Lopez von mehreren bewaffneten Polizisten abgeführt und in ein Auto gebracht wird. "Wir wissen nicht, wo er ist, noch wo man ihn hinbringt", schrieb Tintori. Sollte ihrem Mann etwas zustoßen, sei Präsident Nicolás Maduro dafür verantwortlich.

López war erst am 8. Juli nach mehr als drei Jahren Haft überraschend aus dem Militärgefängnis Ramo Verde in der Hauptstadt Caracas entlassen worden. Ihm wird vorgeworfen, 2014 die Proteste gegen die Regierung von Maduro angezettelt zu haben. Er kam unter Hausarrest.

Der Chef der Oppositionspartei Voluntad Popular hatte nach andauernden Protesten gegen die Wahl zu einer Verfassungsgebenden Versammlung in Venezuela die Notwendigkeit betont, den internationalen Druck auf die Regierung des Landes zu erhöhen und für die Freilassung inhaftierter Oppositioneller einzustehen. Über Twitter rief er weltweit die Demokraten dazu auf, die Verfassungsgebende Versammlung nicht anzuerkennen.

Opposition hatte Wahl boykottiert

Die Opposition hatte die Wahl der 545 Mitglieder der Verfassungsversammlung boykottiert und von einem riesigen Wahlbetrug gesprochen. Die Regierungsgegner werfen dem sozialistischen Staatschef vor, das unter einer schweren Wirtschaftskrise leidende Land weiter in den Ruin zu treiben und in eine Diktatur zu stürzen.

Auch international wurde die Abstimmung, die von blutigen Protesten überschattet wurde, scharf kritisiert. Die US-Regierung verhängte Finanzsanktionen gegen Maduro, der die Volksabstimmung im Juni selbst angesetzt hatte, um seine Macht zu festigen.

Quelle: n-tv.de , kpi/AFP

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