Trump will auch legale Zuwanderung massiv einschränken

  03 Auqust 2017    Gelesen: 659
Trump  will auch legale Zuwanderung massiv einschränken
Der US-Präsident spricht von der "bedeutendsten Reform unseres Einwanderungssystems in einem halben Jahrhundert": Er unterstützt einen Plan, der die legale Einwanderung in zehn Jahren halbieren soll.
US-Präsident Donald Trump will nicht nur die illegale, sondern auch die legale Einwanderung eindämmen. Er gab am Mittwoch seine Unterstützung für ein Gesetzesvorhaben bekannt, das die Vergabe der sogenannten Greencards - also der dauerhaften Aufenthaltsgenehmigungen - deutlich einschränken soll. Der Präsident sprach von der "bedeutendsten Reform unseres Einwanderungssystems in einem halben Jahrhundert".

Das Modell "Raise Act" sieht vor, dass über die Vergabe der Greencards nach einem Punktesystem wie in Australien und Kanada entschieden werden soll. Die Punkte bemessen die Eignungen der Anwärter. Das neue System werde solche Ausländer bevorzugen, die Englisch sprächen, bestimmte berufliche Qualifikationen mitbrächten und für sich selbst und ihre Familien sorgen könnten, sagte Trump.

Nach dem bisherigen System werden die Greencards vor allem an solche Ausländer vergeben, die familiäre Bindungen in die USA haben. Der Präsident kritisierte, dass zu viele Arbeitnehmer mit geringen Qualifikationen legal ins Land gelassen würden, die US-Bürgern die Jobs wegnähmen. Dies belaste "amerikanische Arbeiter, Steuerzahler und die Ressourcen der Gemeinden".

Erarbeitet wurde das Reformmodell bereits im Februar von den republikanischen Senatoren Tom Cotton und David Perdue, die nun bei der Präsentation im Weißen Haus anwesend waren. Bisher hat ihr Entwurf wenig Unterstützer gefunden, mit Trumps Auftritt könnte sich das ändern.

Die US-Demokraten kritisierten den "Raise Act" als unamerikanisch. Trump wolle Gemeinden auseinanderreißen und Einwandererfamilien bestrafen, die einen wertvollen Beitrag zur Wirtschaft leisten, zitiert die "New York Times" den Parteivorsitzenden Tom Perez.

Der Zeitung zufolge werden derzeit jährlich mehr als eine Million Greencards vergeben. Das Reformmodell sehe nun vor, die Zahl im ersten Jahr um 41 Prozent und im zehnten Jahr um 50 Prozent zu reduzieren. Betroffen sollen demnach vor allem Ausländer sein, die wegen familiärer Bindungen in die USA eine Greencard beantragen. Die Zahl der Greencards für qualifizierte Arbeiter - etwa 140.000 pro Jahr - solle sich nicht ändern.

Die Trump-Regierung ist in ihrem ersten halben Jahr bereits hart mit Razzien gegen illegal im Land lebende Einwanderer vorgegangen.

Quelle : spiegel.de

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