Die beiden Angeklagten sollen geplant haben, am 15. Juli eine Passagiermaschine der arabischen Fluggesellschaft Etihad mit einer selbst gebastelten Bombe in die Luft zu sprengen. Das Vorhaben scheiterte nach Angaben des Vizechefs der australischen Bundespolizei, Michael Phelan, daran, dass die Bombe nicht durch die Sicherheitskontrollen kam.
Darüber hinaus sollen die Männer daran gearbeitet haben, giftige Chemikalien inmitten einer größeren Menschenmenge freizusetzen. Ziel wäre wahrscheinlich der öffentliche Nahverkehr gewesen, sagte Phelan. Der Plan habe sich aber noch im Anfangsstadium befunden. Von einem funktionsfähigen Sprengsatz seien die beiden "weit entfernt" gewesen.
Sprengstoff in Fleischwolf versteckt
Die zwei Männer aus einem Vorort von Sydney waren bei einer Razzia am vergangenen Wochenende festgenommen worden. Bei einer Verurteilung droht ihnen lebenslange Haft. Zu einem Gerichtstermin am Freitag erschienen sie nicht persönlich, sondern ließen sich von einem Anwalt vertreten. Mit ihnen wurden noch zwei weitere Verdächtige festgenommen. Einer sitzt noch in Untersuchungshaft, der andere wurde freigelassen.
Das Material für die Flugzeugbombe wurde nach Angaben der Polizei von einem IS-Mitglied in Syrien beschafft und dann über die Türkei nach Australien gebracht. Der "hochwertige militärische Sprengstoff" war nach Phelans Darstellung in einem Fleischwolf versteckt. Angeblich wollte einer der Verdächtigen den Sprengstoff seinem Bruder ins Gepäck schmuggeln, ohne dass dieser davon wusste.
In Australien gilt seit September 2014 eine erhöhte Terrorwarnstufe. Seitdem verschärfte die Regierung die Antiterrorgesetze. Die Behörden fürchten, dass radikale Islamisten nach dem Kampf für den IS in ihre Heimat zurückkehren und dort Anschläge begehen könnten. Nach Erkenntnissen des Einwanderungsministeriums sind etwa hundert Personen von Australien nach Syrien gereist, um sich Islamisten anzuschließen.
Quelle: spiegel.de
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