Nordkorea lehnt "unaufrichtigen" Dialog ab

  07 Auqust 2017    Gelesen: 653
Nordkorea  lehnt "unaufrichtigen" Dialog ab
Es ist eine seltene Zusammenkunft: Nord- und Südkoreas Außenminister kommen am Rande eines Regionalforums zusammen. Dabei schlägt Südkorea vor, Militärgespräche aufzunehmen - und bekommt eine Abfuhr.
Bei einem seltenen Treffen der Außenminister von Nord- und Südkorea hat Pjöngjang einem Agenturbericht zufolge ein Gesprächsangebot Seouls abgelehnt. Die südkoreanische Außenministerin Kang Kyung Wha kam am Rande eines Regionalforums der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean in Manila mit ihren nordkoreanischen Kollegen Ri Hong Yo zusammen, wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf einen Vertreter des Außenamts in Seoul meldete.

Bei dem kurzen Zusammentreffen in der philippinischen Hauptstadt habe Kang den nordkoreanischen Außenminister aufgefordert, das Angebot zur Aufnahme von Militärgesprächen anzunehmen. Doch habe Ri dies zurückgewiesen. Zur Begründung habe er gesagt, angesichts der Zusammenarbeit des Südens mit den USA und den verschärften UN-Sanktionen gegen Nordkorea sei ein solcher Vorschlag "unaufrichtig". Chinas Außenminister Wang Yi sagte allerdings, dass Nordkorea damit das Angebot nicht völlig zurückgewiesen habe und dass die Hoffnung auf eine Verbesserung der Beziehungen der beiden koreanischen Staaten bestehe.

Es war das erste Mal seit dem Amtsantritt von Südkoreas neuem Staatschef Moon Jae In im Mai, dass sich zwei Regierungsvertreter der beiden Koreas auf Kabinettsebene trafen. Das Treffen fand einen Tag nach dem Votum des UN-Sicherheitsrats zur drastischen Verschärfung der Handelssanktionen gegen Nordkorea statt.

Nordkorea sei eine "direkte, ernste und wachsende" Bedrohung

US-Außenminister Rex Tillerson sagte in Manila, das Votum des Sicherheitsrats zeige, dass die Weltmächte geeint seien in ihrem Willen, die koreanische Halbinsel von Atomwaffen zu befreien. Er bekräftigte vor Journalisten am Rande des Asean-Forums, die Führung in Pjöngjang müsse ihr Raketenprogramm beenden, wenn sie Gespräche mit den USA über ein Ende der Krise führen wolle.

Derweil erklärte das Weiße Haus nach einem Telefonat von US-Präsident Donald Trump und seinem südkoreanischen Kollegen Moon Jae In, die beiden Staatschefs sähen in Nordkorea eine "direkte, ernste und wachsende" Bedrohung. Dies gelte auch für Japan und die meisten anderen Länder der Welt, hieß es in der Mitteilung in Washington.

Zugleich mahnte Moon in dem Telefonat, es müsse eine "friedliche und diplomatische Lösung" gefunden werden. Der Süden könne es nicht zulassen, dass "ein weiterer Krieg ausbricht", sagte er laut einer Erklärung des Präsidentenbüros in Seoul in Bezug auf den Korea-Krieg 1953.

China fordert Wiederaufnahme der Sechser-Gespräche

Trump begrüßte das Votum des Sicherheitsrats. Er sei "sehr zufrieden und beeindruckt" von der einstimmigen Entscheidung zu den Sanktionen, schrieb Trump bei Twitter.

Im Atomstreit mit Nordkorea hatte zuvor der wichtigste Verbündete Pjöngjangs den Druck erhöht: China stimmte im UN-Sicherheitsrat der Verschärfung von Sanktionen gegen Nordkorea zu und forderte das Land am Sonntag indirekt auf, seine Atom- und Raketentests zu stoppen.

Chinas Außenminister Wang Yi sprach sich zudem für eine Wiederaufnahme der Sechser-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm aus. Die Gespräche, für die China die USA, Russland, Japan sowie Nord- und Südkorea an einen Tisch holte, liegen seit Jahren auf Eis.

Quelle: n-tv.de , ara/AFP/rts

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