China wirft USA Provokation auf See vor

  11 Auqust 2017    Gelesen: 1021
China wirft USA Provokation auf See vor
Im Atomkonflikt mit Nordkorea fordert Trump Unterstützung von China. Nun fuhr ein US-Zerstörer durch Gebiete, die von Peking beansprucht werden. Die Regierung gibt sich "sehr verärgert".
Die Regierung in Peking hat den USA vorgeworfen, mit einem Seemanöver im Südchinesischen Meer bewusst auf Provokation gesetzt und gegen geltendes Recht verstoßen zu haben. Am Donnerstag war der US-Zerstörer "John S. McCain" durch Gewässer in der Nähe der Spratly-Inseln gefahren. Er näherte sich dabei bis auf wenige Seemeilen der Inselgruppe, die von China beansprucht wird.

Die politischen Beziehungen zwischen den USA und China sind derzeit ohnehin angespannt: Der amerikanische Präsident Donald Trump hatte in der Vergangenheit wiederholt beklagt, Peking tue nicht genug, um Nordkorea von seinen ehrgeizigen Atomplänen abzubringen. Dabei, so Trump via Twitter, könne China "das Problem ganz leicht lösen". China ist der einzig wichtige Verbündete Nordkoreas und setzt in dem Konflikt auf Deeskalation (mehr zu Nordkoreas Freunden und Feinden lesen Sie hier).

Dass die "John S. McCain" nun nahe der Spratly-Inseln kreuzte, wird in Peking als Affront aufgefasst. China sieht dieses Gebiet als seine Hoheitsgewässer an, obwohl es nach einem Urteil des Schiedsgerichtshof von Den Haag keinen Anspruch darauf besitzt. Auch die USA erkennen diesen Anspruch nicht an - wie das Seemanöver nun einmal mehr zeigte.

Im Gebiet der von mehreren asiatischen Ländern beanspruchten Spratlys lässt die chinesische Regierung schon seit Längerem künstliche Inseln aufschütten, um Hafenanlagen und Flugplätze zu bauen. Die USA werfen Peking vor, auf den auf Korallenriffen entstehenden Inseln vor allem militärisch nutzbare Einrichtungen wie Landepisten, Radartürme, Bunker und Geschützstellungen anzulegen (mehr zum Streit im Südchinesischen Meer lesen Sie hier).

China gibt sich "sehr verärgert"

Unter dem Titel "Freedom of Navigation" ("fonop") hatte es unter dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama immer wieder ähnliche Operationen in der Region gegeben. Das Manöver der "John S. McCain" am Donnerstag war nun das dritte unter US-Präsident Donald Trump.

Aus dem Außenministerium in Peking hieß es nun, die Operation habe gegen internationale sowie chinesische Gesetze verstoßen und die Souveränität und die Sicherheit Pekings "ernsthaft gefährdet". China sei "sehr verärgert" und werde das Thema mit den Amerikanern besprechen, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.

Aus dem Pentagon gibt es bisher keinen Kommentar zu dem Fall. Es teilte lediglich mit, sämtliche Manöver würden in Einklang mit internationalen Gesetzen durchgeführt.

Quelle : spiegel.de

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