Der Vorsitzende der Rechtsanwaltskammer-Vereinigung in Diyarbakir, Tahir Elci, wurde am Samstag bei einem bewaffneten Angriff der verbotenen PKK-Organisation auf offener Straße getötet.

Während des Zusammenstoßes wurde Elci mit tödlichen Schüssen am Kopf getroffen. Ein Polizist wurde ebenfalls getötet. Zwei weitere Polizisten und drei Journalisten wurden verletzt.

Das Video-Material, welches den Überfall dokumentiert, zeigt Elci in einem Grauenanzug mit Polizisten in Zivil, als aus drei Richtungen das Feuer eröffnet wird. Während die Sicherheitskräfte in die linke Richtung (von der Videoaufnahme aus) schießen, ist von Elci die panische Frage zu vernehmen: „Was ist das?“. Sekunden später, liegt der Anwalt regungslos am Boden.



Angaben zufolge feuerten PKK-Kämpfer mit automatischen Waffen und Raketen auf ihre Ziele.

Elci hielt sich mit anderen Rechtsanwälten im Sur-Distrikt von Diyarbakir auf, um eine gemeinsame Presseerklärung gegen den Terror abzugeben.

„Wir wollen keine Waffen, Zusammenstöße oder Operationen in diesem hostrischen Ort [Diyarbakir], der zahlreichen Zivilisationen ein Heim bot“, sagte Elci noch vor dem Angriff. Der PKK-Anschlag fand unweit einer historischen Moschee und zwei Kirchen statt.

Elci war ein bekannter Kritiker der staatlichen Politik in Sachen Kurden-Frage in der Türkei. In einer Fernsehdebatte vom 14. Oktober beschrieb Elci die umstrittene Kurdenorganisation PKK noch als eine „bewaffnete politische Bewegung mit politischen Forderungen“. Er opponierte jedoch gegen die Stadt- und Jugendorganisation der PKK, auch YDH-H genannt. Schließlich sollte der renommierte Anwalt den Waffen der Organisation zum Opfer fallen, die er immer wieder versuchte zu verteidigen und politisch zu legitimieren.

Die PKK wird wegen ihrer umstrittenen politischen Taktiken und fragwürdigen militärischen Praktiken von der Türkei, der EU und den USA als terroristische Vereinigung gelistet.

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