Die Börsenregulierer in China rüsten sich zum Kampf gegen Wertschwankungen: Mit einer verschärften Aufsicht wollen sie Kursstürze wie in diesem Sommer künftig verhindern. Bei erheblichen Turbulenzen soll ein System den Aktienhandel stoppen können, gab die Aufsichtsbehörde CSRC bekannt.
Wenn es zu abnormalen Marktbewegungen komme, könne die Regierung nicht untätig bleiben. In der Mitteilung hieß es zudem, die Märkte seien stabiler als zuletzt.
Die Börsen in China sind seit Mitte Juni um etwa 40 Prozent eingebrochen. Wegen der Turbulenzen hat die Regierung in Peking eine ganze Reihe von Gegenmaßnahmen ergriffen. Diese greifen nach Einschätzung der staatlichen Planungskommission NDRC bereits.
Als Reaktion auf die Börsenturbulenzen hatte China am 11. August den Wert des Yuan überraschend um fast zwei Prozent gesenkt. Danach intervenierte die Regierung verstärkt im Handel, um die Währung zu stabilisieren. Dabei musste der Staat mit den weltweit größten Währungsreserven tief in die Kasse greifen. Die Währungsreserven schrumpften im August im Rekordtempo, wie jüngste Statistiken zeigen: um 93,9 Milliarden auf 3,557 Billionen Dollar.
Behörden revidieren Wachstumszahl für 2014 leicht nach unten - Chinas Wirtschaft sei aber in der Lage, das staatliche Wachstumsziel zu erreichen, teilte die NDRC mit. In der ersten Jahreshälfte wurde es mit sieben Prozent punktgenau eingehalten - doch ist dies zugleich das geringste Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) in dem Schwellenland seit einem Vierteljahrhundert.
Die Wachstumszahl des vergangenen Jahres musste China zuletzt allerdings revidieren: Statt 7,4 Prozent legte das BIP 2014 nur um 7,3 Prozent zu, gab das Nationale Statistikamt bekannt. Der Dienstleistungssektor sei nicht so stark gewachsen wie ursprünglich mitgeteilt.
Die Anleger reagierten verunsichert auf die Revision: Abschläge an der Börse in Shanghai drückten am Montag auch die Märkte in den umliegenden Staaten ins Minus. Um die Wirtschaft zu stärken, beschloss die Planungskommission, weitere 77 Milliarden Yuan (rund 10,8 Milliarden Euro) in den Bau von Straßen und Brücken zu investieren.
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