Arabische Touristinnen sollen auf Burka und Nikab verzichten

  30 November 2015    Gelesen: 768
Arabische Touristinnen sollen auf Burka und Nikab verzichten
Bei ihrer Reise im Iran trug Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ein Kopftuch. Nun fordert sie umgekehrt von arabischen Touristinnen auch die hiesigen Gebote anzuerkennen und auf die Vollverschleierung zu verzichten – sollte ein entsprechendes Gesetz verabschiedet werden.
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat in der Debatte über Integration und Partizipation von Migranten den Bundestag aufgefordert, das Verbot von Burka und Nikab zügig zu verabschieden. "Es passt nicht in unsere Kultur, sich zu verbergen – und es widerspricht unserer Vorstellung von einer Gleichstellung der Frau. Das Gesetz sollte schnell vom Bundestag verabschiedet werden", sagte Aigner im Interview mit der "Welt". Die CSU-Politikerin, die zum Favoritenkreis um die Nachfolge von CSU-Chef Horst Seehofer gehört, erwartet, dass sich auch arabische Touristinnen an diese Vorgabe halten.
"Als ich in den Iran gereist bin, habe ich die Gebote des Landes befolgt und ein Kopftuch getragen“, sagte Aigner. "Ebenso erwarte ich von Frauen aus dem arabischen Raum, dass sie hierzulande auf die Vollverschleierung verzichten." Solche Gesetze gälten nicht nur für Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit.

"Muslimische Verbände sollen Stimme gegen Islamismus erheben"
Die muslimischen Verbände forderte Aigner auf, stärker gegen den Islamismus Position zu beziehen. "Entscheidend für mich ist, dass es keine Religion geben darf, die es rechtfertigt, wenn die Anhänger anderer Religionen getötet werden. In dem Zusammenhang erwarte ich mir von den Muslimen, die bei uns leben, ein klares Wort." Die muslimischen Verbände sollten sich noch stärker zusammenschließen und gegen den Islamismus ihre Stimme erheben.

In Deutschland herrsche die strikte Trennung von Staat und Kirche. Aigner: "Dem widerspricht nicht, dass wir das christliche Menschenbild als Grundlage unseres Handelns anerkennen. Dem widerspricht aber, wenn Anhänger von Religionen religiöse Gebote über die des Rechtsstaats stellen."

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