IS reklamiert Messerangriff in Brüssel für sich

  27 Auqust 2017    Gelesen: 1019
IS reklamiert Messerangriff in Brüssel für sich
Schon kurz nach der Tat vermuteten die Behörden einen terroristischen Hintergrund: Nun behauptet die Terrormiliz "Islamischer Staat", für die Messerattacke in Brüssel verantwortlich zu sein.
Bei der Messerattacke am Freitagabend wurden zwei Soldaten leicht verletzt. Der Angreifer wurde angeschossen und starb später im Krankenhaus. Die Ermittler gehen von einem Terrorakt aus.

Der 1987 geborene Belgier somalischer Herkunft war mit einem Messer auf drei in der Innenstadt patrouillierende Soldaten von hinten mit einem Messer losgegangen und hatte dabei "Allahu akbar" (Gott ist groß) gerufen. Neben der Stichwaffe hatte er auch die Attrappe einer Feuerwaffe und zwei Ausgaben des Koran bei sich, wie es hieß.

Die Staatsanwaltschaft erklärte: "Die Ereignisse wurden als versuchter terroristischer Mord eingestuft." Ein auf Terrorismus spezialisierter Ermittlungsrichter habe den Fall übernommen.

In der Nacht zu Samstag hatten Ermittler die Wohnung des Verdächtigen in Brügge durchsucht. Er war nach offiziellen Angaben vorher nicht wegen terroristischer Aktivitäten bekannt, war aber im Februar wegen einer unpolitischen Gewalttat aufgefallen. Er lebte seit 2004 in Belgien und erhielt 2015 die Staatsangehörigkeit.

Belgien gilt als Hochburg islamistischer Extremisten. Im März 2016 rissen Selbstmordattentäter in der Brüsseler U-Bahn und am Flughafen 32 Menschen mit in den Tod.

Im August vor einem Jahr attackierte ein Mann in Charleroi zwei Polizistinnen mit einer Machete. Auch zu dieser Tat bekannte sich damals die Terrormiliz IS. Noch immer gilt in Belgien die zweithöchste Terrorwarnstufe. Auf öffentlichen Plätzen und in der U-Bahn wacht Militär.

Anti-Terror-Einheit ermittelt auch in London

Auch nach dem ebenfalls glimpflich verlaufenen Messer-Zwischenfall vor dem Buckingham Palast in London haben Beamte einer Anti-Terror-Einheit die Ermittlungen übernommen, wie Scotland Yard mitteilte. Polizisten hatten am Freitagabend einen Mann festgenommen, der sein Auto unerlaubt anhielt und ein Messer mit einer langen Klinge im Fahrzeug hatte.

Bei der Festnahme des 26-Jährigen hätten zwei Polizisten Armverletzungen erlitten, sie seien im Krankenhaus behandelt worden. Anders als in Brüssel wurden die Sicherheitskräfte nicht gezielt angegriffen.

In London hatten erst Anfang Juni drei Männer Passanten mit einem Lieferwagen und mit langen Messern angegriffen und acht Menschen getötet. Damals hatte die Terrormiliz "Islamischer Staat" die Tat wie nun in Brüssel ebenfalls für sich reklamiert.

Quelle : spiegel.de

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