“Ölrücktritt“: Erdogan zu Abgang bereit

  01 Dezember 2015    Gelesen: 581
“Ölrücktritt“: Erdogan zu Abgang bereit
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Bereitschaft bekundet, zurückzutreten, sollten Ankaras Ölgeschäfte mit der Terrormiliz Daesh (Islamischer Staat) nachgewiesen werden.

„Diese Vorwürfe gegenüber der Türkei sind unannehmbar. Es ist gegen jede Moral, von so etwas zu sprechen. Diese Anschuldigungen dürfen nicht grundlos gemacht werden. Man muss Dokumente dafür vorweisen“, sagte Erdogan am Rande des UN-Klimagipfels in Paris.
„So was hat es nicht gegeben. Wir haben nie illegale Ölgeschäfte betrieben. Derartige Geschäfte mit Terrororganisationen sind ausgeschlossen. Unsere Ölquellen sind allgemein bekannt. Das sind Russland, der Iran, Aserbaidschan, der Irak, Algerien, Katar und Nigeria“, sagte der türkische Staatschef weiter.
Wie Erdogan unter Berufung auf US-Daten sagte, habe der geschäftliche Bürge Russlands und Syriens, George Haswani, beim Daesh Öl gekauft und an Damaskus weiterverkauft. Dennoch konnte Erdogan keine Beweise dafür vorlegen.
Die russische Seite bestätigte die russische Staatsbürgerschaft von Haswani nicht, noch gab sie keine Kommentare dazu ab.
Auch die USA hatten bisher Russland keine derartigen Angaben zur Verfügung gestellt.
Zugleich hatte der syrische Außenminister Walid Muallem betont, Erdogans Sohn könne in den illegalen Ölhandel mit dem Daesh verwickelt sein.
Gerade aus diesem Grund hat die Türkei laut Muallem den russischen Frontbomber Su-24 über Syrien abgeschossen.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte darauf aufmerksam gemacht, dass sich der Vorfall mit Su-24 nach den gezielten und effizienten russischen Luftangriffen sowohl auf mit Öl beladene Tankwagen, als auch auf Ölfelder des Daesh ereignet habe.
Am Dienstag war ein russischer Frontbomber vom Typ Su-24 in Syrien abgestürzt. Der russische Präsident Wladimir Putin teilte mit, das Flugzeug sei durch eine Rakete eines türkischen F-16-Kampfjets abgeschossen worden. Die Absturzstelle liege vier Kilometer von der türkischen Grenze entfernt auf dem Territorium Syriens. Die Attacke auf den Jet bezeichnete der Präsident als einen „Stoß in den Rücken durch die Helfershelfer der Terroristen".
Die russische Luftwaffe fliegt seit dem 30. September auf Bitte der Regierung in Damaskus Angriffe gegen die Terrororganisationen IS und al-Nusra, die in den vergangenen Jahren weite Teile Syriens unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Russische Jets haben laut Angaben aus Moskau bereits mindestens 2.700 Ziele zerbombt und Hunderte Dschihadisten getötet. Täglich würden mehr als 140 Angriffe gegen die Terroristen geflogen.



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