An der Börse reagierten Anleger vorsichtig: Die Aktie des Konzerns gab nach Bekanntwerden des Verdachts um mehr als vier Prozent nach. Ein Unternehmenssprecher wies den Zeitungsbericht zurück. Er erklärte, PSA habe keine Schummelsoftware, sondern nur angemessene Technologien verwendet.
Man verfolge keine "betrügerische Strategie" und halte in allen Ländern die Vorschriften ein, hieß es bei PSA weiter. Der Konzern habe seine Fahrzeuge niemals mit einer Software ausgestattet, die Abgastests erkenne und dabei eine Abgasreinigung einschalte, die sonst inaktiv sei. Auffällig ist allerdings, dass die fraglichen Fahrzeuge laut DGCCRF-Papier nur bis September 2015 verkauft wurden - also bis zu jenem Zeitpunkt, an dem der Abgasskandal bei VW ans Licht kam.
PSA war im Februar wegen des Verdachts der Abgasmanipulation als vierter Autokonzern nach Volkswagen, Renault und Fiat Chrysler ins Visier der Behörden geraten. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, die Software zur Abgasbehandlung sei in betrügerischer Weise so manipuliert worden, dass gesetzliche Abgaswerte nur bei Fahrzeugtests eingehalten und im Alltagsbetrieb weit überschritten worden seien.
Legale Abgassteuerung?
PSA hatte wiederholt betont, die Abgassteuerung bewege sich im gesetzlich erlaubten Rahmen. Die Staatsanwaltschaft in Paris hatte im April Ermittlungen eingeleitet, um dem Verdacht auf den Grund zu gehen. Hintergrund waren Untersuchungen nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen: Französische Behörden hatten daraufhin Untersuchungen auch bei Fahrzeugen anderer Hersteller angesetzt, um mögliche Verbrauchertäuschungen aufzuspüren.
PSA Peugeot Citroen hatte die deutsche Traditionsmarke Opel zusammen mit der Schwestermarke Vauxhall Anfang August übernommen. Der VW-Rivale PSA stieg damit - gemessen an den Absatzzahlen - zum zweitgrößten europäischen Automobilkonzern nach Volkswagen auf.
Quelle: n-tv.de
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