Gläubiger stellt Konkursantrag gegen Niki

  20 September 2017    Gelesen: 690
Gläubiger stellt Konkursantrag gegen Niki
Kommende Woche soll sich entscheiden, wie die Unternehmensteile der insolventen Air Berlin aufgeteilt werden. Auch für die Tochterfirma Niki gibt es Interessenten. Nun liegt der Konkursantrag eines Gläubigers gegen den Ferienflieger vor.
Ein österreichischer Reiseveranstalter hat gegen die Air-Berlin-Tochter Niki wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung einen Antrag auf Konkurseröffnung eingebracht. Dies bestätigte die Anwaltskanzlei des Reiseveranstalters. Ein Sprecher des zuständigen Landesgerichts Korneuburg in Österreich sagte, der Antrag vom Vortag werde nun geprüft.

Den Namen des Gläubigers nannte die Kanzlei nicht. Der Reiseveranstalter habe gegenüber Niki eine niedrige nicht bezahlte Forderung, berichtete die österreichische Zeitung "Kurier". Der Konkursantrag stütze sich hingegen vor allem auf das Überschuldungsthema. Niki wollte sich nicht dazu äußern, sondern teilte nur mit, der Vorgang sei bekannt und werde nun geprüft.

Als Nachweis dafür werde die Zwischenbilanz per Ende Juli angeführt. Dort sei eine Forderung von Niki an Air Berlin von rund 69 Millionen Euro ausgewiesen - Geld aus Ticketverkäufen, das der Mutterkonzern einbehält. Infolge der Insolvenzeröffnung gegen Air Berlin müssten davon 80 Prozent wertberichtigt werden, weshalb sich bei einem Eigenkapital von neun Millionen Euro eine rechnerische Überschuldung von Niki von zumindest 46,45 Millionen Euro ergebe, rechnet der "Kurier" vor.

Nun müsse ein Konkursrichter beurteilen, ob der Antrag des Reiseveranstalters gerechtfertigt sei, heißt es in dem Bericht weiter. Selbst ein Konkursverfahren bedeute nicht automatisch das Aus für den Flugbetrieb. Die Fluglinie könnte demnach vorläufig weiterfliegen, bräuchte dann aber eine neue Lizenz.

Der Ferienflieger Niki zählt im Bieterwettstreit um die insolvente Air Berlin zu den begehrten Unternehmensteilen. An diesem Donnerstag berät der Gläubigerausschuss über die vorliegenden Kaufangebote, am Montag soll der Aufsichtsrat entscheiden. Mehrere Interessenten haben Angebote für die Fluggesellschaft oder Teile davon eingereicht. Als Favorit gilt die Lufthansa.

Quelle: n-tv.de

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