Eon will schmutzige Tochter loswerden

  20 September 2017    Gelesen: 899
Eon will schmutzige Tochter loswerden
Energiekonzern Eon plant den Verkauf der restlichen Anteile an seiner Kohle- und Gas-Tochter Uniper. Mit dem finnischen Versorger Fortum sollen die Gespräche bereits fortgeschritten sein. Eon darf auf Milliarden hoffen - die auch dringend benötigt werden.
Ein Jahr nach der Abspaltung der Kraftwerkstochter Uniper will Eon Kasse machen und seinen verbliebenen 47-prozentigen Anteil verkaufen. Die Gespräche über eine entsprechende Vereinbarung mit dem finnischen Versorger Fortum seien fortgeschritten, teilte der Energiekonzern mit. Bei einer Einigung sei ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot von Fortum an alle Uniper-Aktionäre geplant, über das die Uniper Aktionäre Anfang 2018 entscheiden könnten.

Die aktuellen Überlegungen sehen eine Offerte von Fortum an alle Uniper-Aktionäre in Höhe von 22,00 Euro je Aktie vor. Damit würde Uniper mit rund acht Milliarden Euro bewertet. Der hochverschuldeten Eon könnten somit für ihren Anteil 3,8 Milliarden Euro zufließen. Eon wolle allerdings erst Anfang 2018 eine endgültige Entscheidung treffen. Gespräche mit den Behörden würden bereits geführt.

Die bestätigten Verkaufsgespräche sorgten für einen weiteren Kursanstieg bei Uniper. Mit einem Aufschlag von 5,7 Prozent notierten die im Nebenwerteindex MDax enthaltenen Titel bei 22,25 Euro. Übernahmefantasien hatten die Aktien bereits in den vergangenen Monaten nach oben getrieben. Seit dem Börsengang im vergangenen Herbst stieg der Börsenwert um mehr als vier Milliarden Euro. Bereits Ende Mai hieß es aus Unternehmenskreisen, dass Eon seinen Uniper-Anteil ins Schaufenster gestellt und Goldman Sachs damit beauftragt habe, Möglichkeiten für einen Verkauf auszuloten.

Auch RWE nicht abgeneigt

Der Energieriese hatte im vergangenen Herbst 53 Prozent seiner Kraftwerkstochter abgespalten und an die Börse gebracht. Von Anfang an hieß es, den restlichen Anteil von 47 Prozent wolle Eon bis 2018 halten, mittelfristig aber ganz abstoßen. Neben Fortum hatte auch der Konkurrent RWE ein Interesse nicht zurückgewiesen. "Wir prüfen alle Optionen. Und alle heißt alle", hatte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz jüngst gesagt.

Uniper sitzt in Düsseldorf und beschäftigt knapp 14.000 Mitarbeiter. Wegen des Preisverfalls fielen 2016 hohe Abschreibungen auf Kraftwerke und Gasspeicher an. So stand am Ende ein Netto-Verlust von 3,2 Milliarden Euro zu Buche. Dennoch zahlte die Firma eine Dividende von 55 Cent je Aktie.

Quelle: n-tv.de

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