Die Türkei, der Irak und der Iran haben unterdessen Truppen an der Grenze zum Irak bzw. der Autonomen Region aufmarschieren lassen. Überraschend nahmen auch irakische Soldaten an Manövern in der Türkei teil. In einer ersten Reaktion hatte der türkische Staatspräsident Erdogan eine militärische Intervention nicht ausgeschlossen. Die Truppen an der Grenze zum Nordirak seien nicht aufmarschiert, um "nichts" zu tun. "Wir könnten eines abends plötzlich da sein" sagte Erdogan mit Blick auf Barzani und brachte auch den Erdöl-Export ins Gespräch. Die Kurdenregion ist auf die Ölpipelines über die Türkei angewiesen. Bereits zuvor hatten Experten in der Türkei eine Schließung der Trasse für nicht ausgeschlossen bezeichnet.
Ministerpräsident Yıldırım erklärte angesichts des Referendums, dass die "Krise ihren Höhepunkt erreicht" hat und es "kein Zurück mehr“ gebe. Für das Beharren der kurdischen Autonomiebehörde im Norden des Irak müssten nun die Menschen in der Region die Konsequenzen tragen. Ankara werden in Koordination mit der irakischen Zentralregierung in Bagdad ökonomische, politische und militärische Schritte einleiten. Yıldırım forderte zudem von der Autonomieverwaltung, dass die zunehmenden Angriffe auf Turkmenen im Gebiet gestoppt werden. Die Türkei werde das nicht weiter tolerieren, so Ministerpräsident Yıldırım.
Laut dem örtlichen nordirakischen TV-Sender RUDAW nahmen rund 5,2 Millionen Menschen an dem Referendum teil. Mit einer Wahlbeteiligung von 78 Prozent werde man vermutlich ein überwältigendes "Ja" als Ergebnis für die Loslösung haben, teilte der Sender weiter mit. das Ergebnis soll innerhalb der nächsten 72 Stunden vorliegen.
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