Als Ergebnis des Referendums beansprucht die katalanische Regierung nun einen eigenen Staat für die Region. "An diesem Tag der Hoffnung und des Leidens haben Kataloniens Bürger das Recht auf einen unabhängigen Staat in Form einer Republik erworben", sagte Regionalpräsident Carles Puigdemont nach der Abstimmung in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.
Einem vom katalanischen Parlament verabschiedeten "Abspaltungsgesetz" zufolge soll die Unabhängigkeit bei einem Sieg des "Ja"-Lagers innerhalb von 48 Stunden ausgerufen werden. Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy nannte die Abstimmung hingegen eine Inszenierung und sprach ihr jede Gültigkeit ab. Die Regionalregierung in Barcelona hatte das Referendum trotz eines gerichtlichen Verbotes und gegen den Willen der Zentralregierung in Madrid durchgeführt.
Gewerkschaften planen Generalstreik
Die spanische Polizei hatte deshalb mit einem Großaufgebot den Tag über versucht, die Abstimmung zu verhindern. Polizisten schlossen Wahllokale, beschlagnahmten Abstimmungsunterlagen und hinderten Menschen mitunter mit Schlagstöcken und Gummigeschossen an der Stimmabgabe. Dabei wurden nach amtlichen Angaben insgesamt 844 Menschen verletzt, darunter einige schwer.
Als Protests gegen das staatliche Vorgehen haben Dutzende Gewerkschaften und andere Organisationen für Dienstag zu einem Generalstreik aufgerufen. Wegen der "schweren Verletzung von Rechten und Freiheiten" der Katalanen während des Volksentscheids solle die ganze Region an diesem Tag die Arbeit ruhen lassen, erklärten die Organisationen. Zu den Initiatoren des Generalstreiks zählen die beiden einflussreichen spanischen Gewerkschaften UGT und CCOO sowie die Bürgerrechtsorganisation Katalanische Nationale Versammlung, die sich für eine Unabhängigkeit der Region einsetzt. 41 weitere politische und soziale Organisationen schlossen sich dem Aufruf an.
Quelle: n-tv.de
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