Mitarbeiter des US-Generalkonsulats unter Verdacht

  06 Oktober 2017    Gelesen: 884
Mitarbeiter des US-Generalkonsulats unter Verdacht
Metin Topuz, Mitarbeiter des US-Generalkonsulats in Istanbul, wurde wegen des Verdachts “der Aufhebung der verfassungsmäßigen Ordnung” sowie Verrat von Staatsgeheimnissen festgenommen. Die US-Botschaft kritisiert derweil die türkische Berichterstattung.
Istanbul / TP - Türkischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Festgenommenen um den Mitarbeiter des US-amerikanischen Generalkonsulats in Istanbul, Metin Topuz. Ihm wird vorgeworfen, bei der Aufhebung der Verfassungsordnung mitgewirkt zu haben. Zudem wird Topuz Spionage und Beteiligung zum Sturz der türkischen Regierung vorgeworfen. Die US-amerikanische Botschaft zeigt sich derweil irritiert über die türkische Medienberichterstattung. Die Vorverurteilung durch die Medien werde verstörend aufgenommen, so die US-Botschaft.

Metin Topus wurde am Mittwoch festgenommen und wird derzeit verhört, so türkische Medien. Weiter heißt es, dass der Verdächtige seit 1993 für das US-Generalkonsulat tätig ist und ihm unter anderem konkrete Verbindungen zum ehemaligen Generalstaatsanwalt Zekeriya Öz sowie hochrangige Polizeibeamte vorgeworfen wird, gegen die in Zusammenhang mit schweren Strafdelikten wie Putschversuch und verfassungsfeindliche Bestrebungen ermittelt wird. Die Vorwürfe reichen dabei bis in das Jahr 2003 zurück und beziehen sich u.a. auf die Terroranschläge in Istanbul.



Am 15. November 2003 explodierte jeweils eine Autobombe vor Istanbuls größter Synagoge Neve Shalom (Beyoğlu, früher Galata-Viertel) sowie der fünf Kilometer davon entfernten Beth-Israel-Synagoge. 24 Menschen starben und mehr als 240 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Am 20. November, kam es zu zwei weiteren Anschlägen auf das Gebäude der britischen HSBC-Bank (Levent) und des britischen Konsulats (Beyoglu). Dabei wurden 33 Menschen getötet, über 400 Personen verletzt.

Topuz soll laut Medienberichten kurz vor den Anschlägen in Istanbul mit einem syrischen Staatsbürger telefonischen Kontakt gehabt haben, der seinerseits von Sicherheitskreisen als weiterer Verdächtiger der Terroranschläge gesucht wurde. Ferner wirft man Topuz auch Kontakte zu Kreisen vor, die in Zusammenhang mit der MIT-Affäre, dem Korruptionsskandal von 2013 stehen. Das Hauptaugenmerk richtet sich jedoch auf mutmaßliche Telefongespräche, die der Verdächtige Topuz mit Adil Öksüz direkt oder indirekt geführt habe. Öksüz gilt als der zivile Anführer des gescheiterten Putschversuch in der Türkei vom 15. Juli 2016, der sich auf der Flucht befindet.

In einer ersten Reaktion auf die Festnahme erklärte der Sprecher der türkischen Regierung, Ibrahim Kalin, dass das Land ihre eigene Sicherheit in den Vordergrund rücke und dabei konsequent vorgehen und sicher stellen werde.

Quelle: turkishpress

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