Zugleich rief die Rathauschefin der katalanischen Hauptstadt den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy dazu auf, nach Katalonien entsandte Polizeieinheiten wieder abzuziehen. Auch dürfe Rajoy nicht die katalanischen Institutionen entmachten. "Was wir jetzt brauchen, sind Gesten der Entspannung von beiden Seiten", sagte Colau. "Wir brauchen keine Eskalation, die niemandem etwas bringt."
Druck auf Puigdemont nimmt zu
Im katalanischen Regionalparlament könnte am Dienstagabend die Unabhängigkeit der nordostspanischen Region verkündet werden. Für 18.00 Uhr ist zunächst eine Rede von Regionalpräsident Carles Puigdemont geplant. Zuletzt wuchs aus dem In- und Ausland der Druck auf Puigdemont, von einer Unabhängigkeitserklärung abzusehen.
Auch die Wirtschaft ist besorgt über die Folgen einer möglichen Abspaltung Kataloniens von Spanien. Der Autobahnbetreiber Abertis gab bekannt, seinen Firmensitz von Barcelona nach Madrid zu verlegen. In den vergangenen Tagen hatten schon mehrere Großbanken angekündigt, ihren Hauptsitz aus Katalonien abzuziehen.
Bei einem von der spanischen Justiz als rechtswidrig eingestuften Referendum hatten sich am 1. Oktober 90 Prozent der Teilnehmer für eine Unabhängigkeit Kataloniens ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung lag allerdings bei lediglich 43 Prozent, viele Gegner einer Unabhängigkeit boykottierten die Abstimmung.
Quelle: n-tv.de
Tags: