Airbus erhält im Rahmen der Vereinbarung 50,01 Prozent an der Bombardier-Tochter CSALP, welche die Flugzeuge produziert und verkauft. Bombardier kommt demnach nach Abschluss des Geschäfts auf 31 Prozent, 19 Prozent liegen bei der kanadischen Provinz Quebec. Die Gespräche hätten im August begonnen, sagte Airbus-Chef Tom Enders. Schon 2015 hatte Airbus mit den Kanadiern über einen Einstieg verhandelt, Enders hatte die Gespräche jedoch abgebrochen. Inzwischen habe sich die Lage bei Bombardier deutlich verändert: Die Flugzeuge der CSerie seien inzwischen in Betrieb und hätten ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. “Das ist eine gänzlich neue Situation”, sagte er. Die Maschinen haben zwischen 110 und 130 Sitzplätze und sind damit kleiner als die meisten Airbus-Flugzeuge.
Airbus kündigte an, einige Maschinen in seinem Werk im US-Bundesstaat Alabama zu fertigen, um von dort aus Kunden in den USA zu beliefern. Eine Fertigung in den USA bedeute, dass die Maschinen nicht von den möglichen US-Strafzöllen im Gesamtvolumen von 300 Prozent betroffen seien, sagte Bellemare. Hintergrund der Strafzölle ist der Kauf von 75 Maschinen der C-Serie durch die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines. Boeing beschwerte sich, dass die Maschinen wegen ungerechter Subventionen deutlich unter dem üblichen Preis verkauft worden seien. Delta erklärte nun, an dem Kauf der CSeries-Maschinen festhalten zu wollen.
Der Streit zwischen Boeing und Bombardier hat sich zu einem größeren multilateralen Handelsstreit entwickelt, in den sich auch die britische Premierministerin Theresa May eingeschaltet hatte. Bombardier ist der wichtigste Arbeitgeber in Nordirland. May hatte deswegen US-Präsident Donald Trump aufgefordert, einzugreifen, um Arbeitsplätze in Großbritannien zu sichern. Die Chefin der nordirischen Partei DUP, Arlene Foster bezeichnete den Einstieg von Airbus nun als “unglaublich wichtige Nachricht”.
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