Viele der Zivilisten hatten am nahen Polizeihauptquartier angestanden, um Pässe oder Personalausweise abzuholen. Auch die insgesamt sieben Attentäter starben. Einer hatte sich mit einer Autobombe in die Luft gesprengt, ein zweiter mit einer Sprengstoffweste, bevor die anderen fünf kurz darauf bei einer Schießerei im Trainingszentrum getötet wurden.
Attentate an vier weiteren Orten
Schon in der Nacht gegen 1 Uhr (Ortszeit) hatten in der an Paktia angrenzenden Provinz Gasni rund 300 Taliban das Zentrum des Bezirks Andar angegriffen, wie Bezirksgouverneur Mohammed Disiwal sagte. General Murad vom Innenministerium sagte, dass hier 25 Sicherheitskräfte und fünf Zivilisten getötet worden seien.
Auch in der westafghanischen Provinz Farah rückten Taliban in der Nacht vor und eroberten kurzzeitig das Zentrum des Bezirks Schibkoh. Die Leiterin des Provinzrats, Jaimila Amini, sagte, bei den Gefechten seien vier Polizisten getötet worden.
Eine Talibanoffensive gab es nach laut General Murad in der Nacht auch in einem Bezirkszentrum der Ostprovinz Wardak. Hier zündeten Taliban ebenfalls zuerst eine Autobombe und schickten dann Kämpfer. Der Angriff wurde abgewehrt, aber drei Polizisten starben. Zu Opfern unter Taliban gab es in allen Fällen nur unvollständige Berichte.
Am Abend warfen dann in der Hauptstadt Kabul unbekannte Täter mehrere Handgranaten auf einen Polizeiposten im Regierungsviertel. Dabei sei ein Zivilist ums Leben gekommen, sagte der Leiter des Kriminalamtes der Stadt, Mohammad Salim Almas. Drei Polizisten seien verletzt.
Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich seit Ende der Nato-Kampfmission und Abzug der meisten internationalen Soldaten Ende 2014 drastisch verschlechtert. Die USA und einige Nato-Staaten wollen nun wieder einige Tausend zusätzliche Soldaten nach Afghanistan schicken. Die USA haben Luftangriffe auf Taliban stark verschärft.
Quelle: n-tv.de
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