"EU-Bürger, die heute rechtmäßig in Großbritannien leben, dürfen bleiben", heißt es in ihrem offenen Brief an die EU-Ausländer. Hierfür seien Registrierungen nötig. Die Kosten und der Aufwand sollten möglichst gering gehalten werden. In sozialen Medien kritisierten viele Betroffene das Schreiben allerdings als zu unkonkret. In Großbritannien leben 3,2 Millionen andere EU-Bürger, in den übrigen EU-Staaten 1,2 Millionen Briten.
Über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wollen die verbleibenden 27 EU-Länder auf dem Gipfel am Freitag beraten - ohne May. Neben der britischen Regierungschefin ist auch der Chef der oppositionellen Labour-Partei nach Brüssel gereist, Jeremy Corbyn. Er wolle unter anderen mit EU-Chefunterhändler Michel Barnier und dem EU-Parlamentspräsidenten Antonio Tajani sprechen, wie eine Labour-Sprecherin sagte. Corbyn wirft der britischen Regierung heillose Zerstrittenheit im Brexit-Kurs vor.
"Gemessen an EU-Standards sind wir blitzschnell"
May droht ein unangenehmer EU-Gipfel. Großbritanniens Forderung nach einer schnellen Ausweitung der Verhandlungen soll bei dem Treffen in Brüssel einem Entwurf zufolge abgelehnt werden. Über die künftigen Beziehungen zu Großbritannien will die Staatengemeinschaft jedoch erst sprechen, wenn "ausreichende Fortschritte" bei den wichtigsten Trennungsfragen - darunter die Bleiberechte - erzielt worden sind. Außerdem muss der künftige Status der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland geklärt werden.
Am meisten Streit gibt es um die Schlussrechnung von bis zu 100 Milliarden Euro: London soll gemeinsam eingegangene EU-Finanzverpflichtungen für Haushalt, Fördertöpfe und Pensionslasten bezahlen. Auf einer Rede in Florenz hatte May im September eine zweijährige Übergangsphase vorgeschlagen. Indirekt hatte sie damals die Bereitschaft Londons erklärt, etwa 20 Milliarden Euro zu zahlen.
Großbritannien wird Ende März 2019 aus der EU austreten. Die Gespräche in Brüssel können nach Ansicht des britischen Brexit-Ministers David Davis kein Ergebnis bringen, wenn Brüssel darauf beharrt, alle Trennungsfragen zuerst zu lösen. "Gemessen an EU-Standards sind wir blitzschnell. Es gibt viele Bereiche, etwa Nordirland, wo wir aber nicht weitergehen können ohne eine Einigung über unsere künftige Beziehung", sagte Davis der "Welt". Er wies auch Vorwürfe zurück, die britische Seite stelle sich bisher bei den Verhandlungen quer: "Wir haben versucht, konstruktiv zu sein."
Quelle: n-tv.de
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