IS ermordet 116 Zivilisten

  23 Oktober 2017    Gelesen: 438
IS ermordet 116 Zivilisten
In einer Überraschungsoffensive nimmt die Terrormiliz Anfang Oktober eine Stadt weit hinter der Frontlinie ein. Nun hat die syrische Armee die Islamisten wieder vertrieben. Zuvor verübten die jedoch ein Massaker.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat Menschenrechtlern zufolge mindestens 116 Zivilisten in einer zentralsyrischen Stadt umgebracht. 83 davon seien an nur zwei Tagen kurz vor dem Rückzug der Dschihadisten aus der Stadt Al-Kariatain in der Nacht zum 20. Oktober getötet worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die restlichen Zivilisten starben demnach in den zweieinhalb Wochen zuvor. Die meisten Menschen wurden getötet, weil sie angeblich mit den syrischen Regierungstruppen kooperierten.

Die Extremisten hatten den Ort Al-Kariatain am 1. Oktober für knapp drei Wochen in ihre Gewalt gebracht. Die Offensive auf den Ort war bemerkenswert, weil Al-Kariatain rund 150 Kilometer hinter den Frontlinien liegt, an denen die syrische Armee den IS bekämpft. Den IS-Kämpfern muss es gelungen sein, unentdeckt und mit schweren Waffen tief in von Assad-Truppen kontrolliertes Gebiet vorzudringen.

Die Dschihadisten sind im syrischen Bürgerkrieg weiterhin massiv in der Defensive. Vergangene Woche haben Truppen der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) die ehemalige "Hauptstadt" des Kalifats vollständig eingenommen. Gestern konnten SDF-Kämpfer zwei wichtige Ölfelder östlich des Euphrat einnehmen. Vor Beginn des Syrien-Krieges vor mehr als sechs Jahren wurden dort 30.000 Barrel Öl am Tag produziert. 2014 erlangte der IS die Kontrolle; die von Washington geführte Anti-IS-Koalition zerstörte die Anlage nach eigenen Angaben dann im darauffolgenden Jahr, nachdem die Dschihadisten monatlich Millionen daran verdient hätten. Vergangenen Monat hatten die SDF bereits das größte Gasfeld vom IS erobert.

Auf der westlichen Seite des Flusses dringen Truppen des Assad-Regimes immer tiefer in die restlichen vom IS kontrollierten Gebiete vor und stehen noch knapp 70 Kilometer von der irakischen Grenze entfernt.

Quelle: n-tv.de

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