Seat Arona - urbaner Kraxler

  26 Oktober 2017    Gelesen: 1108
Seat Arona - urbaner Kraxler
Dem anhaltenden Offroad-Boom trägt Seat jetzt mit einem neuen SUV Rechnung. Kleiner als der Ateca, ist der Arona ein direkter Verwandter des Ibiza. Als solcher ist der kleine Kraxler auch eher für die Stadt ausgelegt als für die Wildnis.
Der neue Seat Arona, benannt ganz simpel nach einer Stadt auf Teneriffa, wird das bis dato günstigste SUV des Volkswagen-Konzerns – beginnt der Newcomer schließlich mit schlanken 15.990 Euro als 1.0 TSI mit 95 PS. Der Arona ist das erste SUV des Konzerns, das auf dem modularen Querbaukasten des A0-Segments basiert, also ein echter Kleinwagen analog zum Ibiza. Mit dem günstigeren Preis gibt es demnach auch nicht ganz so viel Beinfreiheit im Fond, weil der Radstand ein paar Zentimeter kürzer ist als bei den Brüdern des MQB-A1-Segments. Und, die Kunden müssen auf Allradantrieb verzichten; der ist in diesem Baukasten einfach nicht vorgesehen.

Leichter und lauter

Das macht nichts, denn SUV dieser Größe werden ohnehin meist in der Stadt gefahren. Der Arona punktet also eher mit optischen Reizen als mit fortgeschrittenen Fahrfähigkeiten abseits befestigter Straßen – 19 Zentimeter mehr Bodenfreiheit im Vergleich zum klassischen Kleinwagen Ibiza hin oder her. Wichtig ist den Seat-Entwicklern, dass sie vor allem ein leichtes Fahrzeug geschaffen haben. Der Benziner unterschreitet das Leergewicht von 1,2 Tonnen, was man beim Fahren durchaus merkt. So wieselt der Arona leichtfüßig umher, lässt den Steuermann spüren, dass hier nicht so viel Masse im Spiel ist.

Ein ähnlich motorisierter Audi Q2 bringt locker 120 kg mehr auf die Waage. Dafür fühlt sich der Arona aber auch nicht ganz so gesetzt an, nimmt Bodenwellen eher nach Kleinwagen-Manier – sie dringen dezent auffälliger in die Fahrgastzelle – und wirkt zumindest subjektiv einen Tick lauter. Dass es vor allem in der zweiten Reihe etwas enger zugeht als bei den größeren Konkurrenten – Schwamm drüber. Hellhörig dürften so manche Interessenten werden, wenn sie von den 68 Farbkombinationen erfahren – rotes Dach mit hellblauem Außenlack, kein Problem. Sieht richtig cool aus, heißt auf Neudeutsch "Urban Lifestyle".

Das reicht für die Stadt

Der Arona lenkt präzise ein, verzeiht auch eine zügige Gangart durch sanfte Untersteuer-Neigung, schwingt milde nach im Falle langwelliger Unebenheiten und erinnert die Passagiere auf kurzwelligen etwas ruppig daran, dass man eben in einem Kleinwagen unterwegs ist. Letzteres umso mehr, wenn man beispielsweise 18-Zoll-Räder montiert hat. Serienmäßig sind 16-Zoll-Reifen vorgesehen.

Antriebsseitig konnten wir den 1,0-Liter-Turbo-Benziner mit 115 PS als auch den 1,6-Liter-Diesel mit 95 PS fahren. Beide reichen für die Stadt definitiv aus. Der TDI zieht bereits unten herum recht gut durch, während er seine Verbrennungsart deutlich vernehmlich, aber niemals störend hinausmurmelt. Der Ottomotor hingegen sirrt fröhlich, braucht etwas mehr Touren, um hurtig zu beschleunigen – hat aber in dieser Leistungsstufe einen sechsten Gang, während die Basisversionen mit fünf Übersetzungen auskommen müssen.

Könnte etwas giftiger sein

Alternativ bietet sich der neu entwickelte Hightech-Turbobenziner mit 1,5 Litern Hubraum, variabler Turbinengeometrie und Zylinderabschaltung an. Er befeuert das 22.820-Euro-Vehikel energischer als alle anderen Versionen. Aber für 150 PS könnte der Vierzylinder noch eine Spur giftiger wirken. Während man sich vorstellt, wie der unspektakulär klingende Langhuber schon kurz über Leerlauf-Drehzahl die vorderen Pneus unbändig zum Scharren bringt, lässt er die Kurbelwelle in der Realität doch zunächst mäßig munter auf Touren kommen, bevor er den Arona auf Trab bringt.

Gar nicht auf Kleinwagen macht der Seat bei Ausstattung, Fahrerassistenz und Infotainment. Wer entsprechendes Geld nachschießt, bekommt wie bei den Großen Automatikgetriebe (Doppelkupplung), ein Kombiinstrument, das aus einem einzigen Display besteht, volle Konnektivität in Form von "Android Auto" oder "Apple CarPlay" plus integriertem Navi mit großem, schick gestalteten Zentralbildschirm, Einpark-Automatik, LED-Scheinwerfer, Soundsystem, Aktiv-Tempomat sowie Totwinkel-Alarm.

Quelle: n-tv.de

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