Es handelt sich um eine Karikatur zum Fall des bekannten Islamwissenschaftlers Tariq Ramadan, der in Frankreich wegen Vergewaltigungsvorwürfen in den Schlagzeilen steht. Die französische Justiz hatte eine Untersuchung eingeleitet, ihr liegen zwei Anzeigen gegen Ramadan vor. Dieser hatte im Gegenzug Anzeige wegen falscher Anschuldigung gestellt und von einer "Verleumdungskampagne" gesprochen, die von seinen "langjährigen Gegnern" orchestriert werde.
In der "Charlie"-Karikatur zeichnet sich unter der Hose der Figur eine übergroße Erektion ab, daneben steht als "Verteidigung Tariq Ramadans": "Ich bin die sechste Säule des Islam". Die fünf Säulen des Islam sind zentrale Pflichten für Muslime, dazu gehört etwa das Gebet. "Charlie Hebdo" ist für provokante Karikaturen bekannt, die immer wieder Debatten auslösen.
"Charlie"-Publikationsdirektor Riss sagte dem Sender Europe 1: "Es gibt eine rote Linie, die man nicht überschreiten darf. Man kann über "Charlie" sagen, was man will, das ist nicht das Problem. Aber jemandem mit dem Tod zu drohen, ist weder auf der Straße erlaubt, noch in einer Zeitung, nirgendwo." Riss begründete die Darstellung Ramadans damit, dass dieser sich als Islamologe präsentiere - deshalb zeichne "Charlie" ihn auch so.
Dass die Todesdrohungen für das Satiremagazin und die französische Justiz äußerst besorgniserregend sind, kommt nicht von ungefähr: Nach der Veröffentlichung einer Mohammedkarikatur im Januar 2015, hatten Islamisten einen Anschlag auf die Pariser Redaktion von "Charlie Hebdo" verübt und zwölf Menschen ermordet.
Quelle: n-tv.de
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