In Deutschland, aber auch in Frankreich, Großbritannien oder Belgien hätten sich Muslime radikalisiert, weil die Gotteshäuser und Gemeindezentren nicht stark genug von den Behörden kontrolliert würden. "Wir haben immer unsere Hilfe angeboten, wir haben immer angeboten, Menschen auszubilden", erklärte der Toleranzminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Bis heute sei sein Land aber nicht um Hilfe aus Europa gebeten worden.
In den autoritär regierten Emiraten am Golf stehen die Moscheen unter umfassender Kontrolle der Herrscher, die damit radikalen Tendenzen vorbeugen wollen. Zusammen mit mächtigen Geheimdiensten und weitreichenden Befugnissen der Sicherheitskräfte konnten in den VAE so größere Anschläge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder anderer Terrororganisationen in der Vergangenheit verhindert werden.
Scheich empfiehlt Lizensierung von Predigern
"Und wir denken, dass auch in Europa etwas passieren muss", sagte Scheich Nahjan. Die Länder auf dem Kontinent hätten es gut gemeint, als sie "diesen Leuten" erlaubten, ihre eigenen Moscheen und ihre eigenen Gemeindezentren zu betreiben. Doch religiöse Führer müssten ausgebildet sein, sich mit dem Islam auskennen und eine Lizenz haben. Schließlich könne in Europa auch niemand einfach in eine Kirche gehen und die Predigt halten.
Nach dem Terroranschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 hatten die Behörden die Berliner Fussilet-Moschee geschlossen. Der Islamisten-Treffpunkt war ein Anlaufpunkt für den tunesischen Attentäter Anis Amri gewesen. In Deutschland spielt der Staat bei der Auswahl der Prediger in Moscheen keine Rolle. Moscheen brauchen auch keine Genehmigung.
Im November 2016 hatte die Polizei einen Prediger aus Hildesheim verhaftet. Der aus dem Irak stammende Islamist ist in Salafisten-Kreisen unter dem Namen Abu Walaa bekannt. Er steht im Verdacht, junge Muslime für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeworben zu haben. Der Verfassungsschutz beobachtet Dutzende Moscheen in der Bundesrepublik.
Quelle: n-tv.de
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