Trump stoppt Waffenlieferung an Kurden

  25 November 2017    Gelesen: 785
Trump stoppt Waffenlieferung an Kurden
Im Kampf gegen die IS-Terrormiliz waren sie wichtige Verbündete des Westens: Nun stellt US-Präsident Trump auf Druck der türkischen Regierung die Unterstützung für die Kurden in Nordsyrien ein. Ankara zeigt sich erfreut - und stellt gleich eine neue Forderung.
US-Präsident Donald Trump hat der Türkei nach Angaben der Regierung in Ankara ein Ende der amerikanischen Waffenlieferungen für die Kurden-Miliz YPG in Nordsyrien zugesagt. Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte am Abend nach einem Telefonat Trumps mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan: "Herr Trump hat deutlich gesagt, dass er klare Anweisungen gegeben hat, der YPG ab sofort keine Waffen mehr zu geben und dass dieser Unsinn in Wahrheit bereits vorher hätte beendet werden sollen."

Die türkische Regierung kritisiert seit langem, dass die Vereinigten Staaten die YPG mit Waffen beliefern. Die YPG ist Verbündeter des Westens im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die in Nordsyrien militärisch inzwischen weitgehend besiegt ist. Die YPG ist die Miliz der Kurden-Partei PYD - diese wiederum ist der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Cavusoglu sagte, es gebe Beweise dafür, dass US-amerikanische Waffen für die YPG in die Hände der PKK gelangt seien. Er begrüßte die Ankündigung Trumps. "Natürlich haben uns diese Aussagen gefreut", sagte der Außenminister und fügte hinzu, die US-Waffenlieferungen an die YPG seien "eines der Themen, die unsere Beziehungen mit Amerika am meisten negativ beeinflussen".

Uneinigkeit in Syrien-Frage

Bei dem Telefonat ging es den Angaben zufolge auch um den Syrien-Gipfel im russischen Sotschi, bei dem Erdogan am Mittwoch mit den Präsidenten Russlands und des Irans, Wladimir Putin und Hassan Ruhani, zusammengekommen war. Putin, Erdogan und Ruhani hatten die Konfliktparteien in Syrien dazu aufgerufen, an einem Volkskongress teilzunehmen, um den Bürgerkrieg zu beenden. Cavusoglu sagte, Erdogan habe im Gespräch mit Trump klar gemacht, dass die Türkei eine Teilnahme der YPG am Kongress nicht akzeptieren werde.

Das Verhältnis zwischen Washington und Ankara ist seit längerem angespannt. Zu schweren Verstimmungen und einer gegenseitigen Visa-Blockade im Oktober führte die Inhaftierung von zwei lokalen Mitarbeitern von diplomatischen Vertretungen der USA in der Türkei. Die US-Regierung fordert außerdem - ähnlich wie die Bundesregierung - die Freilassung von US-Staatsbürgern aus türkischer Haft.

Quelle: n-tv.de

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