Das Besondere: Man weiß, wie die Reise in England losging. Ein elf Minuten langes Filmchen auf der Speicherkarte zeigt verwackelte Aufnahmen von einem Strandbesuch eines etwa zehn bis zwölf Jahre alten Jungen vom 1. September 2017.
Irgendwann interessiert sich das Kind mehr für seinen Wassereimer als für die Kamera, die vom Boden aus noch einige Minuten das Strandleben aufzeichnet. Dann kommt die Flut und reißt die Kamera ins Wasser. Minutenlang wirbelt der Zuschauer mit ihr durch die Unterwasserwelt.
Um den Jungen zu finden, haben die beiden Hallig-Bewohner Nele Wree und Holger Spreer das Video ins Internet gestellt. Mehr als 36.000 Mal wurde das Filmchen auf Facebook angeklickt.
Englische Seenotretter haben anhand von Bildvergleichen mittlerweile herausgefunden, dass der noch unbekannte Junge die Kamera in der Thornwick Bay nahe Flamborough Cliffs in East Yorkshire verloren haben muss. Mit einer Simulation konnten Experten der Seenotleitung Bremen das bestätigen.
Demnach trieb die Kamera zunächst südöstlich, dann in einer langen Kurve Richtung nach Nordosten bis auf die Höhe von Esbjerg in Dänemark, und dann wieder nach Süden bis Süderoog - insgesamt wohl eine Strecke von 800 bis 900 Kilometern. "Vielleicht bekommt der kleine Junge am Ende ja sogar seine Kamera wieder", sagt Hallig-Bewohner Spreer.
Quelle : spiegel.de
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