Moskau erklärt neun US-Medien zu "Agenten"

  05 Dezember 2017    Gelesen: 622
Moskau erklärt neun US-Medien zu "Agenten"
Agenten, überall Agenten? Im Streit mit den USA wirft Moskau neun US-Medien vor, "die Funktionen eines ausländischen Agenten auszuüben". Kurz zuvor waren die USA ihrerseits gegen den russischen Sender RT vorgegangen.
Russland hat neun US-Medien zu "ausländischen Agenten" erklärt. Unter den betroffenen Medien sind auch die beiden US-Sender Voice of America und Radio Free Europe/Radio Liberty, wie das Justizministerium in Moskau auf seiner Internetseite bekanntgab. Allen neun betroffenen Medien wird demnach vorgeworfen, "die Funktionen eines ausländischen Agenten auszuüben".

Präsident Wladimir Putin hatte das umstrittene neue Mediengesetz im November unterzeichnet. Neben der Registrierung als "ausländische Agenten" müssen die betroffenen Medien in Russland, die Geld aus dem Ausland erhalten, ihre Finanzierung offenlegen und den Behörden vollständigen Einblick in ihre Aktivitäten gewähren.

Auslöser für die Änderung des Mediengesetzes war ein entsprechender Schritt der USA, die den russischen Fernsehsender RT (früher Russia Today) Anfang November wegen seiner Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl im Vorjahr gezwungen hatten, sich als "ausländischer Agent" registrieren zu lassen.

Ein ähnliches, international umstrittenes Gesetz in Russland klassifiziert bereits seit 2012 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) als "ausländische Agenten" und zwingt sie zur Offenlegung ihrer Finanzen. Viele NGOs in Russland haben ihre Aktivitäten wegen der intensiven Überwachung inzwischen eingestellt. Für die übrigen ist die Arbeit deutlich erschwert.

Quelle: n-tv.de

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