47 Verletzte in Meerbusch

  06 Dezember 2017    Gelesen: 515
47 Verletzte in Meerbusch
In Nordrhein-Westfalen kracht ein Regionalexpress in einen stehenden Güterzug, fast ein Drittel der Insassen muss verletzt geborgen werden. Noch in der Nacht beginnen die Untersuchungen nach dem Grund für das Unglück.
Nach dem Zugunglück mit 47 Verletzten im nordrhein-westfälischen Meerbusch könnte die Fehlersuche noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Bis die Untersuchungen abgeschlossen seien und die betroffene Strecke zwischen Neuss und Krefeld wieder freigegeben werden könne, werde es unter Umständen noch Tage dauern, sagte Marcel Winter, Sprecher des Zugbetreibers National Express Rail GmbH, der Deutschen Presse-Agentur am frühen Mittwochmorgen.

Bei dem Unfall war am Dienstagabend ein Zug der Regional-Express-Linie 7 von Köln nach Krefeld auf einen stehenden Güterzug von DB Cargo aufgefahren, der auf dem Weg von Dillingen nach Rotterdam war. Dabei wurden nach Angaben der Bundespolizei 41 Menschen leicht verletzt, drei "mittelschwer" und drei weitere schwer. National Express strich zunächst alle Fahrten auf der Strecke und richtete zwischen Neuss und Krefeld einen Busersatzverkehr ein. Wann die Strecke wieder freigeben wird, hänge von den Ermittlungen zur Unfallursache ab, sagte Winter. Unter anderem müsse auch das Gleisbett auf Schäden überprüft werden. Die Deutsche Bahn rechnet trotz der Streckensperrung nicht mit Auswirkungen auf den Regionalverkehr. Dies sei "nach aktuellem Kenntnisstand" nicht zu erwarten, sagte ein Bahnsprecher.

"Großer Knall" und eine Vollbremsung

Die Rettungskräfte waren bis nach Mitternacht mit der Evakuierung des verunglückten Zugs beschäftigt. Eine abgerissene Oberleitung, die den Zug unter Strom setzte, erschwerte die Rettungsaktion zunächst. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit mehr als 200 Einsatzkräften an der Unfallstelle. "Die positive und positivste Nachricht (...) ist, dass niemand sich in Lebensgefahr befunden hat", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Dies ist offenbar auch dem Lokführer des Regionalzugs zu verdanken: Mit einer Vollbremsung habe er nach ersten Erkenntnissen Schlimmeres verhindert und unter anderem sein eigenes Leben gesichert, sagte der Sprecher von National Express Rail. Bei dem Aufprall war der Lokführer in seiner Fahrerkabine verletzt worden. Er konnte gerettet werden, stand aber unter Schock. Fahrgäste schilderten einen "großen Knall" und eine Vollbremsung.

Während der Bergungsarbeiten versammelten sich Angehörige von Zuginsassen am Abend und in der Nacht an einer Tankstelle. Die Bundespolizei richtete eine Hotline ein. Auch ausländische Generalkonsulate hätten sich dort erkundigt, ob ihre Staatsangehörigen unter den Verletzten seien. Die Anfragen seien dann mit Feuerwehr und Rettungsdiensten koordiniert worden. Spekulieren wollte über die Unfallursache in der Nacht niemand. Für Einschätzungen sei es noch zu früh, hieß es unter anderem aus dem Lagezentrum des nordrhein-westfälischen Innenministeriums und bei der Bundespolizei.
Nach Angaben der Feuerwehr Meerbusch waren 155 Menschen im Zug. Bei dem Unglück verkeilte sich der vordere Wagen des Personenzugs stärker, die weiteren Waggons entgleisten oder standen weitgehend unbeschädigt auf den Schienen.

Quelle: n-tv.de

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