So war es auch vor rund zwei Monaten, als ein Mann in Las Vegas 58 Konzertbesucher erschossen hatte. Oder Anfang November - damals starben 25 Menschen in einer texanischen Kirche.
Doch statt etwa den Kauf bestimmter Gewehre zu erschweren, könnten die Gesetze in den USA sogar noch gelockert werden. Einen entsprechenden Entwurf hat das Repräsentantenhaus nun verabschiedet.
231 Abgeordnete stimmten in Washington dafür, dass verdeckt getragene Waffen künftig auch über Grenzen in Bundesstaaten oder an Orte gebracht werden können, die eigentlich schärfere Waffengesetze haben. 198 Abgeordnete stimmten dagegen. Der Gesetzentwurf muss noch in den Senat, wo die Zustimmung allerdings nicht als sicher gilt.
"Anweisungen von der Waffenlobby"
Die ehemalige Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords kritisierte den Beschluss. "Nach zwei der schlimmsten Massentötungen in der Geschichte unserer Nation hat der Kongress direkte Anweisungen von der Waffenlobby entgegengenommen und einen Gesetzentwurf verabschiedet, der existierende Bundesgesetze außer Kraft setzt und es gefährlichen, unerfahrenen Menschen erlaubt, Waffen in jeden Staat und in jede Stadt mitzunehmen", erklärte Giffords.
Giffords war 2011 im Bundesstaat Arizona selbst Opfer eines Schützen geworden. Die damalige demokratische Abgeordnete überlebte mit schweren Kopfverletzungen und engagiert sich seither im Kampf gegen die laxen Waffengesetze in den USA.
Für viele Amerikaner gehört das in der Verfassung festgelegte Recht auf Waffenbesitz zur nationalen Identität. Es ist Ausdruck eines historischen Misstrauens gegenüber dem Staat. Zudem ist die National Rifle Association (NRA) eine der größten und mächtigsten Lobbygruppen im Land.
Quelle : spiegel.de
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